Stuttgart - Der Wernhaldenpark befindet sich zwar fast mitten in Stuttgart, ist aber ein exotisches Kleinod, das selbst viele Einheimische nicht kennen. Er liegt unterhalb der Neuen Weinsteige an einem Steilhang im Stuttgarter Süden. Darüber hinaus durchziehen zwei Klingen das Landschaftsschutzgebiet. Kleine Holzbrücken oder Felsen führen teilweise über sie hinweg. Ein guter Startpunkt für die Tour ist der von den Naturfreunden Stuttgart-Heslach ausgewiesene Rote-Socken-Weg – gekennzeichnet ist er durch Tafeln mit der roten Socke. Er startet am Marienplatz und führt über die Liststaffel vorbei am Jugendstilhaus Nr. 2 durch das Lehenviertel mit seinen Gründerzeithäusern. Fast am Ende der Oberen Altenbergstraße biegt man rechts in den Landschaftspark Wernhalde ein.
Mammutbäume säumen den Weg
Serpentinen führen zunächst steil aufwärts zu einem ersten Aussichtspunkt, bevor es dann hinunter zur Schlucht der Fangelsbachklinge geht. Kalifornische Mammutbäume mit der typisch rötlichen Färbung säumen den weiteren Weg. Einige der mehr als 40 Exemplare wurden schon zu Zeiten König Wilhelms I. von Württemberg um 1860 gepflanzt. Und wer Lust hat, kann mit Freunden oder der Familie gerne einen Kreis um die Waldriesen machen, um sich einen konkreten Eindruck von der Dicke der Stämme zu machen. Man findet aber auch Griechische Tannen, Scheinzypressen und Sequoia-Bäume im Park.
Über eine Brücke erreicht man die Römerstraße, die auf dem Haigst endet. Die Aussicht vom Santiago-de-Chile-Platz entschädigt für die Mühen des Aufstiegs. Immerhin 100 Höhenmeter. Nach Überqueren der Neuen Weinsteige beginnt das Königsträßle, von dem man nach wenigen Metern auf den Kaltenlocher Weg abbiegt und dann die Bopserhütte mit Waldspielplatz und Grillmöglichkeit erreicht. Wer keine Pause braucht geht weiter zur Wernhaldenstraße mit einem Aussichtspunkt. Dann geht es abwärts zum Weißenburgpark mit dem Gebäudeensemble aus Teehaus und Marmorsaal. Über die Bopseranlage, die Etzelstraße, den Falbenhennenplatz über die Markuskirche und den Alten Zahnradbahnhof führt der Weg wieder zurück zum Marienplatz.
Wissenswertes zur Tour
Auf dem Santiago-de-Chile-Platz stehen ein Moai von der Osterinsel, die Büste der Nobelpreisträgerin für Literatur Gabriela Mistral und ein Stein aus dem Maipo-Tal. Sie wurden vom Honorarkonsul der chilenischen Botschaft Georg Kieferle gestiftet. Wem der Rote-Socken-Weg zu lang ist, kann auch mit der Buslinie 43 bis zur Haltestelle Markuskirche fahren und von der aus die Römerstraße zum Wernhaldenpark hinauflaufen. Vom Haigst gibt es die Möglichkeit, in die Stadtbahn zu steigen.