Kommt die geplante Außengastronomie vor dem Stuttgarter Opernhaus? Die SPD-Fraktion im Stuttgarter Rathaus positioniert sich mit einem klaren „Ja, aber“.

Schon kurz nach Bekanntwerden der Pläne für eine Außengastronomie der Staatstheater Stuttgart zwischen Opernhaus und Schauspielhaus durch unsere Redaktion hatte sich die SPD im Stuttgarter Rathaus zu Wort gemeldet: Entscheidend, so Dejan Perc, kulturpolitischer Sprecher, ob es eine gute Lösung für die zwischen Staatstheater und Eckensee verlaufende Hauptradroute 1 gebe. Jetzt legt die SPD nach – mit einem Antrag. Überschrieben ist er „Ja, zur Öffnung des Opernhauses für alle! Dann braucht es aber auch eine zeitgleiche Lösung für Radfahrende!“.

 

Im Antrag heißt es: „Wir teilen den Wunsch nach einer Öffnung des Opernhauses in die Stadtgesellschaft sowie einer (Wieder-)Belebung der Innenstadt an dieser Stelle.“ Zugleich warnen Dejan Perc, Lucia Schanbacher (als Sprecherin für Umwelt und Mobilität) und die Fraktionsvorsitzende Jasmin Meergans: „Hier scheinen für die Radfahrenden rücksichtslos Fakten an einem bereits jetzt schwierigen Stück Radroute geschaffen werden zu wollen, ohne diese selbst einzubeziehen.“

Wink mit freier Szene und Inklusion

Entsprechend will die SPD von der Verwaltung geklärt wissen: „Wie sollte mit den Radfahrenden, die hier zu tausenden täglich die benötigte Fläche queren, umgegangen werden? Wie sollten die Radfahrenden eingebunden werden?“. Eher überraschend dagegen die Eingangsfragen im SPD-Antrag. Zum ersten: „Inwieweit sieht das Konzept der Öffnung der Staatstheater in die Gesellschaft hinein auch Raum und Flächen für die freie Theater- und Musikszene vor?“ Zum zweiten: „Wie wird gewährleistet, dass das gastronomische Angebot auch für breite Gesellschaftsschichten erschwinglich, integrativ und inklusiv und damit wirklich für alle ermöglicht wird?“.

Alternative für Hauptradweg 1 gefordert

Schnelle Antworten sind kaum zu erwarten. Die Staatstheater Stuttgart dagegen antworten ungefragt bereits – das aktuelle Frühjahrsfestival der Oper Stuttgart zeigt bis zum 28. April einen künstlerisch begründeten Schulterschluss der Vielfalt. Ein Blick in das Programm könnte sich nicht nur für die SPD-Fraktion lohnen. Derweil sagt Lucia Schanbacher: „Vor der Aufstuhlung vor der Oper muss es eine Alternative für die Hauptradroute 1 geben.“