Es ist eine einzigartige Landschaft, die die Region Stuttgart bietet – darunter sind viele, viele „Höhepunkte“. Welches sind die schönsten Gipfelziele?

Regio Desk: Achim Wörner (wö)

Stuttgart - Zunächst fließt der Schweiß der Edlen an diesem sonnigen Vormittag. 348 Treppenstufen geht es hinauf zur Spitze des 40 Meter hohen Killesbergturms. Doch welch Lohn der Mühe: Eine leichte Brise verschafft angenehme Kühlung, und es entfaltet sich ein grandioses Rundum-Panorama. Die Stadt Stuttgart liegt den Turmbesteigern zu Füßen, der Blick schweift zum Fernsehturm, dann hinunter zu den Industrierevieren in Feuerbach und Zuffenhausen und, ein Stück weiter, gen Fellbach und Württemberg, wo die Grabkapelle den Gipfel ziert.

 

Hier oben, über den Dächern der Landeshauptstadt, ist der ideale Platz, um mit Horst Stammler, dem Geschäftsführer des Verkehrs- und Tarifverbundes Stuttgart (VVS), und mit Armin Dellnitz, dem Chef der Regio Stuttgart Marketing- und Tourismus GmbH, über das Thema „Aussichten“ zu reden. Und dies ganz praktisch hinsichtlich einer gemeinsamen Aktion unserer Zeitung mit den beiden Institutionen, die nun in eine große Serie dieser Zeitung mündet.

100 Millionen Tagestouristen in der Region

Der Ausgangspunkt: Die 43 in der Tourismusgesellschaft zusammengeschlossenen Städte und Gemeinden aus der Metropolregion Stuttgart haben 2019 zum „Aussichten-Jahr“ erklärt. Kein anderer Landstrich in der Republik ist so stark geprägt von Hügeln und Weinbergen, von Türmen und Burgen wie die Gegend rund um das in einem einzigartigen Kessel liegende Stuttgart. „Das ist eine große Besonderheit“, sagt Armin Dellnitz – ein Pfund, mit dem der oberste Touristiker gerne wuchert. Denn er weiß, dass Urlauber, die aus der Ferne den Weg an den Neckar finden, aber auch die pro Jahr rund 100 Millionen Tagestouristen, von Höhepunkten jedweder Art nachgerade magnetisch angezogen werden. „Der Blick von oben weitet den Horizont“, sagt der Direktor, der selbst passionierter Bergwanderer ist. Nicht selten sind diese Orte, die dem Himmel so nah sind, auch Orte der Ruhe, der Entschleunigung. So machen Gipfelstürmer oftmals die Erfahrung „magischer Momente“, wie Armin Dellnitz weiß, echter Glücksmomente.

Solche kennt Horst Stammler, der Chef des Verkehrs- und Tarifverbundes, ebenfalls. Der VVS hat sich die „Aussichten“ mit auf die Fahne geschrieben – und liefert beste Argumente, schöne Fleckchen Erde in der Region besser mit dem öffentlichen Nahverkehr anzufahren. Die Verkehrsbetriebe im Ballungsraum am Neckar sind den Umgang mit Steillagen gewohnt. Das ist beispielsweise die spektakuläre Standseilbahn zum Waldfriedhof oder die Zahnradbahn der Stuttgarter Straßenbahnen AG nach Degerloch; da sind aber auch all die Busse und Stadtbahnen, die viele Höhenmeter überwinden – und aus gutem Grund „die am stärksten motorisierten Stadtbahnen in Deutschland sind“, so Stammler.

Markante „Gipfel“ als Orientierungspunkte

Für ihn persönlich bieten Türme und markante Gebäude in der Stadt wie auf dem Land nicht zuletzt Orientierung. Und er weiß aus eigener Erfahrung, wie frei jene atmen und wie fern jene sich dem Alltag fühlen, die auf markanten Felsen wie dem Breitenstein beim Mörike-Örtchen Ochsenwang im Kreis Esslingen stehen – und sich den frischen Wind um die Nase wehen lassen.

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Hunderte, möglicherweise Tausende solcher Orte gibt es in der Region Stuttgart und direkt darum herum. Bekannte sind darunter, aber auch Geheimtipps, bei manchen macht es Mühe, sie zu erklimmen, andere sind vergleichsweise leicht zu erreichen. Eine kleine Auswahl besonderer Ziele stellt unsere Zeitung in den nächsten Wochen in einer großen Serie vor, die in Kooperation eben mit dem VVS und der Regio Stuttgart Marketing entstanden ist – von der Oberensinger Höhe bei Nürtingen mit der Kunstsammlung Domnik über den Hohenstaufen bei Göppingen als einen der Kaiserberge bis hin zum Aussichtsturm auf den Zugwiesen bei Ludwigsburg. Dabei wird es in den Geschichten nicht nur um die Plätze, sondern auch um Menschen gehen, die einen besonderen Bezug dazu haben. Und natürlich dürfen Tipps für Wanderungen und Einkehrmöglichkeiten ebenso wenig fehlen wie Hinweise zur Anfahrt.

Flugs ist die Zeit hoch droben auf dem Killesbergturm vergangen. Ein letzter Blick auf den Höhenpark, dann geht’s für Horst Stammler, Armin Dellnitz und den Interviewer die Stufen wieder hinunter – beseelt für den weiteren Arbeitstag.