Sie ist so nah, und doch vielen so fremd. Eine Ausstellung im Naturkundemuseum widmet sich der „Wilden Alb“.

Flüchtig sind sie heutzutage, die Fotografien. Jeder von uns hat tausende auf seinem Taschentelefon. Meist Schnappschüsse, einmal drauf gedrückt, gespeichert, niemals wieder angeschaut, vergessen, vergraben im digitalen Nirwana.

 

Viel Geduld vonnöten

Ein Foto als etwas Bleibendes, immer noch eine Momentaufnahme, aber eingefangen und eingefroren für die Ewigkeit. Vorbereitet mit langem Atem und viel Geduld. So wie der schlafende Waldkauz, den Bernd Mair auf der Schwäbischen Alb fotografiert hat. Er ist Mitglied der Regionalgruppe der Gesellschaft für Naturfotografie.

Sein Foto ist Teil des Projekts „Wilde Alb“, die in einem gleichnamigen Buch mündete und in einer Ausstellung, die derzeit im Naturkundemuseum zu sehen ist. Hinter dem Meeressaal im Schloss Rosenstein hängen die Bilder, die die Fotografen über Jahre hinweg auf der Alb aufgenommen haben.

Von Wacholder und Wasserfällen

Mitten in der Nacht sind sie oft aufgestanden, haben sich auf die Lauer gelegt, gewartet auf Tiere wie den Kauz oder einen Feuersalamander, auf die Sterne, die Blitze, das Morgenrot, die Abenddämmerung, Nebel oder Wolken, das richtige Licht, die klare Luft. Bernd Nill und Benjamin Waldmann von der Regionalgruppe hatten die Idee, die Fotos zu bündeln, sie zu zeigen. Den Sternenhimmel über dem Steinernen Meer im Wental, den Blick ins Obere Donautal, den Flug des Wanderfalken, seltene Orchideen, Wacholderheiden und Wasserfälle. Bilder von einer nahen und doch vielen so unbekannten, exotischen Landschaft. Von der „Wilden Alb“.

„Wilde Alb“

Ausstellung
Sie ist bis zum 5. November im Schloss Rosenstein zu sehen. Die Öffnungszeiten sind dienstags bis freitags von 9 bis 17 Uhr, samstags, sonntags und feiertags von 10 bis 18 Uhr.