In der Reihe „Heimspiel“ des Schorndorfer Kunstvereins sind Arbeiten von Eva Schwanitz und Rotraud Hofmann in der Galerie Q zu sehen.

Schorndorf - Der Kunstverein in Schorndorf verfolgt mit seiner Ausstellungsreihe „Heimspiel“ ein eigenwilliges Konzept. Eines der Künstlermitglieder lädt eine auswärtige Künstlerin, die möglichst in einer anderen Art der Darstellung arbeitet, zu einer gemeinsamen Tandemschau ein. Die beiden Kunstschaffenden sollen, so der Gedanke, ihre Bildersprachen ineinander fließen lassen oder sich konterkarieren.

 

Bei der Ausstellung, die bis zum 4. September in der Galerie Q in der Karlstraße 19 zu sehen ist, treten Holzschnitte der Kunstvereinsfrau Eva Schwanitz ins Zwiegespräch mit den Steinskulpturen der Fellbacherin Rotraud Hofmann. Beide verbindet, wie der Vernissageredner Martin Schmid hervorhob, die abstrakte Bildsprache. Man begegnet bei Eva Schwanitz, die ihre Arbeiten auf großformatigen Textilfahnen und auf Papier druckt, öfters geometrischen und rechteckigen Formen, oft im Spiel mit der Farbe Rot. Bei Rotraud Hofmanns Skulpturen sind es quaderartige Formen, die ineinander verschränkt sind. Mal lehnen sie aneinander, mal erlauben Aussparungen oder Spalte interessante Blicke in das Innere der Steinblöcke.

Vorangegangene Ausstellungen des „Heimspiels“ machten den rechteckigen Grundriss der Galerie zu einer interessanten Spielfläche, die Arbeiten erschienen geradezu ineinander verschränkt. Das funktioniert bei der jetzigen Ausstellung nur bedingt. Eva Schwanitz’ Drucke dominieren die Wände, die Arbeiten von Rotraud Hofmann den Innenraum der Galeriefläche. Spannend wäre gewesen, den Raum zu unterteilen, denn die eher mittelformatigen Plastiken funktionieren als Raumteiler nicht. Der Besucher wird auf eine Slalomstrecke geschickt, es fehlt an klaren Lenkungen und Blickachsen.

Auch wenn Schwanitz’ Arbeiten reizvolle Farbkompositionen und Rotraud Hofmanns Skulpturen viel Formenfantasie zeigen – im Zusammenspiel funktioniert das „Heimspiel“ diesmal nur bedingt. Es bleibt bei einem Nebeneinander, das auf den Betrachter einen wenig gelenkten Eindruck macht. Geholfen hätte eine gemeinsame Zielrichtung, in der sich beide Künstlerinnen bewegt hätten. Eine solche hätte mehr Gemeinsamkeit vermittelt, als es das jetzige „Heimspiel“ vermag.