Die wichtigsten Stücke der Märklin-Winterauktion, die am 2. und am 3. März im Auktionshaus Hohenstaufen am Göppinger Rosenplatz stattfindet werden im Museum des Modellbahnherstellers gezeigt.

Region: Andreas Pflüger (eas)

Göppingen - Für gewöhnlich sorgen Spielsachen ja dafür, dass Kinderaugen leuchten. Einige besondere Raritäten, wie sie noch bis Ende Februar in mehreren Vitrinen im Göppinger Märklinmuseum an der Ecke Ulmer Straße/Reutlinger Straße zu sehen sind, dürften aber vor allem die Herzen von Sammlern höherschlagen lassen. Was in den Schaukästen gerade ausgestellt wird, kommt am Freitag, 2. März, und am Samstag, 3. März, unter den Hammer, wenn das Auktionshaus Hohenstaufen zu einem weiteren Versteigerungsmarathon in seine Räume am Rosenplatz bittet.

 

Die sogenannte Winterauktion, bei der neben einer Vielzahl an Loks und Waggons auch seltenes und wertvolles Blechspielzeug den Besitzer wechseln wird, dürfte abermals ein internationales Publikum anlocken. „Wir rechnen erneut mit einem vollen Haus. Das zeigt sich aus meiner Sicht bereits jetzt an dem großen Interesse an den Stücken, die gerade im Märklinmuseum gezeigt werden“, gibt sich Hans Georg Grupp, der Leiter des Auktionshauses, zuversichtlich.

Dort ist unter anderem die „Kaiser Wilhelm der Große“ aufgebaut. Bei einer Länge von 1,05 Metern ist sie nicht nur ein großes, sondern auch das früheste von Märklin hergestellte Schlachtschiff: im Jahr 1899 gefertigt, von Hand bemalt und nach dem ersten deutschen Kaiser benannt. Nur wenige solche Exemplare haben nach Grupps Worten die Zeit überdauert. Nicht minder spannend ist für die Experten ein Märklin-Zeppelin von 1904, der in der Ausstellung über der „Kaiser Wilhelm der Große“ schwebt und ebenso wie dieses uhrwerkbetrieben und voll funktionsfähig ist. Was das Schlachtschiff und der Zeppelin sowie einige weitere Exponate im Betriebszustand alles können, ist in der Schau zwar leider nicht zu sehen, dafür aber auf der Homepage des Auktionshauses, wo ein gut zehnminütiger Videoclip eingestellt ist.

In Bewegung bringen lässt sich auch ein Feuerwehrmagazin von 1900, das als Diorama dargestellt ist. In der Halle, deren Doppelgatter-Türen sich per Druckknopf öffnen lassen, stehen Feuerwehrwagen, die zu jener Zeit noch von einem Pferdegespann gezogen wurden. Ein Hingucker ist zudem ein aus Blech gefertigter Kaufladen namens „Colonialwaaren“, der ebenfalls um 1900 herum von Märklin hergestellt und in Wurzelholz-Furnierung bemalt worden ist. Von dem Objekt, das etliche längst vergessener Waren feilbietet, soll es laut Grupp weltweit nur noch zwei Exemplare geben. In jedem Fall ist der Chef des Auktionshauses guter Dinge, dass sich – nicht zuletzt durch die jetzt ausgestellten Schmuckstücke – auch in diesem Jahr wieder ein klasse Gesamtumsatz erzielen lassen wird. Ob dieser an das Rekordergebnis von 1,5 Millionen Euro aus dem Vorjahr heranreiche, stehe jedoch auch für ihn in den Sternen, ergänzt er.