Eine vom Automobilclub ADAC veröffentlichte Auswertung ergab, dass es an bestimmten Tagen in der Woche ein erhöhtes Risiko für Geisterfahrten gibt. Auch an bestimmten Monaten im Jahr zeichne sich ein Anstieg von Warnungen vor Geisterfahrern ab.

München - Geisterfahrer sind besonders Samstagnacht unterwegs. An Wochenenden gibt es somit in Deutschland das größte Risiko, einem sogenannten Geisterfahrer zu begegnen. Wie eine am Mittwoch vom Automobilclub ADAC veröffentlichte Auswertung ergab, gibt es besonders zwischen Samstagabend und dem frühen Sonntagmorgen eine auffällige Häufung von Falschfahrermeldungen. Neben den Wochentagen gibt es dem Automobilclub zufolge auch jahreszeitliche Auffälligkeiten. So gab es einen deutlichen Anstieg in den Sommermonaten, im Frühjahr hingegen die wenigsten Warnungen.

 

Zahl der Meldungen auf gleichem Niveau

Der ADAC wertete die Falschfahrerwarnmeldungen aus, die über Verkehrsfunk ausgestrahlt wurden und kam zu dem Ergebnis: Von rund 2200 Meldungen über Geisterfahrer im Jahr 2016 kamen etwa 300 an Freitagen, 380 an Samstagen und 450 an Sonntagen. Die größte Häufung habe sich dabei zwischen Samstagabend und dem frühen Sonntagmorgen gezeigt, teilte der ADAC am Mittwoch mit. An den anderen Wochentagen summierten sich die Warnmeldungen auf jeweils 250.

„Es ist ein Nachtthema“, erläuterte ein ADAC-Sprecher die Zahlen. „Das hat sicher etwas zu tun mit Partys, Diskotheken, vielleicht mit Alkohol, vielleicht mit Drogen, vielleicht mit Unerfahrenheit.“ Eine Rolle spielten vermutlich auch die klassischen Sonntagsfahrer, die sonst eher selten unterwegs seien. Sie hätten nicht so viel Fahrroutine und kämen deshalb vielleicht eher durcheinander.

Auf falsche Spur geraten

Die Gefahr, auf die falsche Spur zu geraten, war zumindest im Jahr 2016 im Sommer am höchsten und im Frühjahr am geringsten. In anderen Jahren habe das aber anders ausgesehen, sagte der Sprecher.

Besonders viele Falschfahrer-Meldungen gab es in Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Bayern und Niedersachsen. Bezogen auf die Länge des Autobahnnetzes lagen jedoch die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen an der Spitze. Der ADAC vermutet, dass das an der höheren Anschlussstellendichte der meist kurzen Stadt- und Zubringerautobahnen liegt.

Bei Geisterfahrerunfällen kamen im vergangenen Jahr ein Dutzend Menschen ums Leben, berichtete der Autoclub unter Berufung auf die amtliche Unfallstatistik. Insgesamt starben bei Unfällen im Straßenverkehr 3214 Menschen, davon 393 auf Autobahnen.