Ingenieure und hoch qualifizierte Fachkräfte müssen sich keine Sorgen um ihren Job machen.

Stuttgart - Krise war gestern, heute ist Party. Dank Kurzarbeit, Abwrackprämie und des schnellen Herunterfahrens der Produktion sind die deutschen Autobauer gut über das schwierige Jahr 2009 hinweggekommen. Nun laufen ihre Geschäfte wieder auf Hochtouren, der Export brummt, eine Rekordmeldung jagt die nächste. Trotzdem ist der jähe Umsatzeinbruch vor zwei Jahren noch präsent in den Köpfen der Manager. Schlagartig hat der Sturm an den Finanzmärkten die Risiken der Globalisierung deutlich gemacht.

Da hilft nur eines: innovativ bleiben. Daher suchen die deutschen Autobauer momentan dringend nach Entwicklungsingenieuren. Audi will in diesem Jahr etwa 1200 Experten zur Verstärkung der Kompetenzfelder Elektromobilität und Leichtbau einstellen. „Innovation braucht Menschen”, sagt Produktionsvorstand Frank Dreves. Und Kapital. Von 2011 bis 2015 will der Konzern gut elf Milliarden Euro investieren. „9,5 Milliarden davon fließen in die Entwicklung neuer Produkte sowie in Zukunftstechnologien wie den Hybrid- oder Elektroantrieb”, kündigt Dreves an. Und dass mehr als die Hälfte davon den deutschen Standorten Ingolstadt und Neckarsulm zukommen soll.

Ebenso hoch hält BMW den Standort Deutschland. „Künftig werden wir gerade bei Zukunftstechnologien wie der Fertigung von karbonfaserverstärktem Kunststoff oder der immer vernetzter arbeitenden Fahrzeugelektronik Spezialisten einstellen”, sagt Produktionsvorstand Frank-Peter Arndt.

Auch Personalberater können sich über Auftragsmangel nicht beklagen. „Die Abwrackprämie hat definitiv dafür gesorgt, dass die Hersteller und Zulieferer am Standort Deutschland weiterleben konnten”, versichert Ralf Kleine, Automobilexperte bei der SCS Personalberatung in Frankfurt. „Deshalb fing man in der Boomphase nicht wieder bei null an, und daher haben Maschinenbauer und Elektroingenieure gute Jobaussichten.” Die deutschen Autobauer seien die Gewinner weltweit: „Wegen ihrer innovativen Technologien und fortschrittlichen Produktionsprozesse. Das verlangen sie auch von ihren Zulieferern, weshalb für die mittlerweile das Gleiche gilt.”