Rote Rosen, sexy Dessous, Pralinen – oder die ganz große Nummer mit einem Restaurantbesuch inklusive Diamantring im Champagnerglas? Puh, Romantik am Valentinstag kann ganz schön anstrengend sein. Vor allem, wenn sie banal und seicht daherkommt. Und trotzdem feiern unzählige verliebte Herzen diesen Tag – irgendwas muss also dran sein, oder? Die Stadtkind-Chefinnen Petra Xayaphoum und Carina Kriebernig sind sich auf jeden Fall nicht ganz einig, wenn es um den 14. Februar geht. Los geht der Battle!
Pro: Carina Kriebernig sind Blumen immer recht
Ich würde mich jetzt nicht als die romantischste Person der Welt bezeichnen. Ein Ex hat mich sogar mal bezichtigt, ziemlich banale und etwas kitschige Vorstellungen von Romantik zu haben. Stichwort: Rosen, Kerzen, Musik und schon schmilzt die gute Frau dahin. Nun ja, er war insgesamt eher anstrengend intellektuell und es hat ja auch einen Grund, warum wir nicht mehr zusammen sind. Aber wenn es um Blumen geht, hat er so was von recht, denn ich liebe es, wenn man sich schöne Sträuße schenkt. So banal, so what?!
Meine Haushaltshilfe und ich schenken uns zum Beispiel alle paar Wochen einfach ohne Grund Blumensträuße. Da kommt mir der Valentinstag, den ich in meinem Haushalt schon eine Woche vorher lauthals ankündige, natürlich sehr gelegen. Klar kann man jetzt mit Kommerzdruck und Kitsch argumentieren und den Kapitalismus verfluchen, aber was ist schon dabei, einmal zusätzlich schöne Blumen zu verschenken und der geliebten Person zu sagen, warum sie einem das Leben so derartig versüßt? Etwas mehr Liebe hat noch keinem geschadet. Und schöne Blumen sowieso nicht.
Contra: Petra Xayaphoum kann keine Herzchen mehr sehen
An keinem anderen Tag wird einem schlechter Geschmack so gebündelt vor Augen geführt wie am Valentinstag. Herzchen, Rosen, verschnörkelte Schriftzüge, abgedroschene Sprüche, alles in rosa. Das ist doch viel zu ausgelutscht, um noch als romantisch durchzugehen. Ein alter Hut, der jedes Jahr am 14. Februar wieder hervorgezaubert wird als wär’s der neueste Schrei. Igitt.
Ich habe zum Valentinstag mal eine Herzchenkette geschenkt bekommen. Es waren zwei Herz-Hälften mit roten Steinchen drauf, die man auf und zu machen konnte. Hilfe!
Aber was ist überhaupt romantisch? Wenn sich eine Person Gedanken um eine geliebte Person macht und durch eine besondere persönliche Geste schafft, ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Da kann mir doch keiner erzählen, dass es jedes Jahr pünktlich zum 14. Februar, wenn einen der Google-Kalender daran erinnert (ganz recht, dieser verfluchte Valentinstag hat es in die regulären Feiertags-Reminder sämtlicher gängigen Kalender geschafft), dem oder der Partner:in einen Normcore-Blumenstrauß zu kaufen, ein Ausdruck von Romantik ist.
Dass das Ganze nur einzige große Finte ist, um den Einzelhandel anzukurbeln, könnte ich per se noch verkraften. Es wird immerhin mit dem schlechten Gewissen all der Lurche, die sich das ganze Jahr über nur um sich selbst scheren, Profit gemacht. Klingt fair für mich. Aber lasst uns nicht vergessen, dass es gleichzeitig auch ein shady Ablasshandel of Love ist. Mit kitschigem Gedöns verkauft man den Leuten an Valentinstag unter niedrigstem Einsatz ein „Good Partner“-Abzeichen, das sie dem jeweils anderen im Zweifel immer wieder vor die Nase halten können. „Da schau, ich denke sehr wohl ab und zu an dich.“ Nein, danke.
Lasst euch nicht so einfach mit dieser flachen Enrique-Iglesias-Blütenblätter-Kerzenlicht-Romantik am 14. Februar abspeisen, liebe Liebende. Oder, um es mit den Worten der one and only Miley Cyrus zu sagen: I can buy myself Flowers. Try harder. Wer wünscht seinem oder seiner Partner:in ernsthaft seine Zuneigung zu zeigen, muss sich schon ein bisschen mehr ins Zeug legen.