Nach dem Fund eines toten Babys in einem kleinen See in Mannheim versucht die Polizei, mit einem breit angelegten DNA-Test bei den Ermittlungen voranzukommen.

Mannheim - Mit einem breit angelegten DNA-Test will die Polizei in Mannheim an diesem Wochenende nach dem Fund einer Babyleiche in den Ermittlungen vorankommen. „Wir hoffen, dass möglichst viele Frauen dem Aufruf nachkommen und eine freiwillige Speichelprobe abgeben“, sagte ein Sprecher der Polizei in der nordbadischen Stadt. Die Behörden hatten rund 900 Briefe an Frauen im Alter von 14 bis 35 Jahren verschickt, die im Süden der Stadt wohnen. Der DNA-Test findet an einem öffentlich nicht bekannten Ort statt.

 

„Wir erhoffen uns weitere Hinweise in dem Fall“, sagte der Sprecher. Die Prozedur dauert meist nur kurz - die Speichelprobe wird mit einem Wattestäbchen aus dem Mundraum entnommen. Wann Ergebnisse vorliegen, ist unklar. Die Polizei erhoffe sich insbesondere auch Informationen über die Mutter des Kindes, sagte ein Ermittler. „Sie braucht vielleicht Hilfe.“ Der DNA-Test erhöhe zudem möglicherweise den Druck auf Menschen, die etwas über den Fall wüssten.

Die Untersuchung erfolgt zwei Monate nach den Fund der Babyleiche. Ein Fußgänger hatte den leblosen Körper des Mädchens am 12. Januar in einem Weiher im Süden Mannheims entdeckt. Den Ermittlungen zufolge lag die Leiche bereits einige Tage in dem kleinen See. Bei der Geburt habe das Kind gelebt, hieß es. Zur Todesursache konnte die Polizei keine Angaben machen. An dem Fall arbeitet in Mannheim eine Sonderkommission mit etwa 30 Beamten. Ende Februar hatte sich die Polizei auch mit einer Videobotschaft an die Öffentlichkeit gewandt.