Dürfen Babys Wasser trinken und wenn ja, ab wann? Oder ist (Leitungs-)Wasser für Babys gar gefährlich? Wir geben Tipps.

Katrin Jokic

Grundsätzlich benötigen Babys erst etwa ab dem 6. Lebensmonat Wasser als Getränk.

 

Vor diesem Zeitpunkt erhalten die meisten Babys ausschließlich oder hauptsächlich Muttermilch oder Pre-Milch. Diese Milchnahrung enthält alles, was ein Baby für sein Wachstum benötigt, einschließlich Kohlenhydrate, Milchzucker, Fette, Proteine, Kalzium, Vitamine und mehr. Zudem besteht Muttermilch zu 80% aus Wasser, was den Flüssigkeitshaushalt optimal abdeckt.

Es gibt sogar Nachteile, wenn Neugeborene oder Säuglinge zu früh zu viel Wasser bekommen. Zu viel Wasser kann zu Durchfall führen, was wiederum zu einer unzureichenden Nährstoffaufnahme und möglicherweise zu Unterernährung führen kann. Außerdem kann ein übermäßiges Trinken von Wasser dazu führen, dass Stillbabys seltener an die Brust möchten, was wiederum zu einem Mangel an Nährstoffen führen kann, da die Brust möglicherweise nicht mehr genug Milch produziert.

Der Start mit Beikost wird in der Regel zwischen dem 4. und 6. Lebensmonat empfohlen. Zu diesen Mahlzeiten kann man dem Baby Wasser in einem Trinklernbecher (auf Amazon kaufen / ANZEIGE) anbieten. Die Trinkmenge wird sich im Laufe der Zeit steigern, und spätestens wenn der sogenannte dritte Brei (Getreide-Obst-Brei (1)) eingeführt wird, sollte zusätzlich Wasser gegeben werden. Es ist ratsam, dem Kind zu den Mahlzeiten und zwischendurch immer mal wieder Wasser oder Tee anzubieten, am besten direkt aus einem Becher, um das Trinken zu üben.

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Was dürfen Babys trinken? Ist Leitungswasser gefährlich für Babys?

Sie sollten Ihrem Baby keine Säfte oder süßen Getränke geben, da sie zu viel Zucker enthalten und Karies begünstigen können – auch dann, wenn noch gar keine Zähne durchgebrochen sind. Wenn das Baby Wasser nicht mag, kann man ihm ungesüßten Tee anbieten, am besten milde Kräuter- oder Früchtetees.

In Deutschland ist Leitungswasser auch für Babys unbedenklich und muss nicht abgekocht werden. Eine Ausnahme bildet die Situation, wenn Bleileitungen im Haus vorhanden sind; in diesem Fall sollten Sie das Wasser nicht zum Trinken oder Kochen verwenden, weder für Ihr Baby, noch für sich selbst. Im Ausland, wenn man sich unsicher über die Wasserqualität ist, kann man das Wasser für eine Minute abkochen und dann auf Zimmertemperatur abkühlen lassen. Alternativ kann man auch Wasserflaschen ohne Kohlensäure kaufen.

Trinkt mein Baby genug?

Am Anfang, wenn Sie zusätzlich zur Beikost noch stillen oder die Flasche geben, reichen ein paar Schlucke Flüssigkeit aus. Wenn das Baby jedoch nach einigen Monaten normal an der Familienkost teilnimmt, sollte es etwa 600-700 ml Flüssigkeit pro Tag zu sich nehmen.

Besondere Aufmerksamkeit ist erforderlich, wenn das Baby Fieber hat, unter Durchfall oder Erbrechen leidet oder wenn es extrem heiß ist. In diesen Situationen müssen auch Babys ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Anzeichen für Dehydrierung können ein trockener Mund, weniger nasse Windeln, Nervosität, Schläfrigkeit und eine eingesunkene Fontanelle (weiche Stelle am Kopf) sein. Dann kann es wichtig sein, dem Baby zusätzlich Wasser und Tee anzubieten. Suchen Sie aber bei den genannten Anzeichen einer Dehydrierung unbedingt einen Arzt auf, um die Situation abzuklären.