In Bachmut kommt die Gefahr Einschlag um Einschlag näher. Die ukrainischen Verteidiger fragen sich, wann endlich die letzten Zivilisten die Stadt verlassen.

Oleg hat seine Hände in gewaltige Fäustlinge gesteckt. Es ist bitterkalt. Unter den Füßen knirscht leise eine dünne Lage Schnee. Seinem schmächtigen Oberkörper soll eine ausgewaschene Winterjacke etwas Wärme spenden. Der 81-Jährige hat seine schwarze Pelzmütze tief ins Gesicht gezogen. „Was für eine Kälte. Das ist alles, was ich noch an Holz habe“, sagt der alte Mann. Er deutet auf eine Sitzbank vor dem mehrstöckigen Ziegelbau. Darunter sind Äste aufgeschichtet, die er in der Umgebung zusammengetragen hat. Die Explosionen sorgen dafür, dass ganze Baumkronen auf dem Boden liegen. Äste, Zweige. Oleg holt in der Umgebung, was er findet. Hackt und sägt mühsam, bevor er es nach Hause schleppen kann. Manchmal bekommt er auch von freiwilligen Helfern ein paar Holzscheite. Mit einer Säge bringt Oleg sie gerade auf die passende Ofengröße. In die Fensterrahmen hinter ihm sind Spanholzplatten genagelt, nicht in allen. Dort pfeift der eisige Wind durch zerborstenes Glas. Es ist ein trauriges, verlorenes Bild.