Sie tun es wieder: Axel Bauer und fünf seiner engsten Freunde haben begonnen, die nächste abenteuerliche Reise zu planen. Im vergangenen Sommer nutzten Kevin Geißler, Michael Schwarz, Martin Koschinat, Julian Hofer, Marco Dell’Oso und Axel Bauer die traditionelle Murr-Regatta in Backnang als Startpunkt für einen Trip, der sie mit ihren selbst gebauten Booten von der Murr über den Neckar und den Rhein bis in die holländische Nordsee gebracht hat. „Das hat einfach mega viel Spaß gemacht, deshalb war uns allen schnell klar, dass wir so was noch mal machen müssen“, sagt Axel Bauer.
Die Kindergartenfreunde wollen mit ihren Booten auf der Donau schippern
Der Backnanger verrät auch gleich die Pläne für den nächsten Trip, der deutlich größer ausfallen soll. Dieses Mal wollen die Kindergartenfreunde – alle sind um die 30 Jahre alt und in Abenteuerlaune – mit ihren drei Booten über die Donau bis ins Schwarze Meer fahren. Das Ziel soll eine rumänische Hafenstadt sein. „Da werden wir sogar ein Stück weit an ukrainischem Gebiet entlangfahren. Den Teil wollen wir aber so kurz wie möglich halten, um uns nicht in Gefahr zu bringen“, sagt Axel Bauer. Sowohl die Strecke als auch die Boote gelte es, für die neue und deutlich größere Herausforderung passend zu machen. Weil für den Bootsumbau und auch für so einen langen Trip hohe Kosten auf die Männer zukommen, wollen sie nach Sponsoren suchen, um das Ganze bewerkstelligen zu können.
Die Vorbereitungen für die ambitionierte Reise mit rund 3000 Kilometern laufen
Und die Vorbereitungen für die ambitionierte Schiffsreise mit mehr als 3000 Kilometern – zum Vergleich: beim ersten Trip waren es knapp 1000 Kilometer – laufen bereits. So hat sich jeder der sechs Männer einen Teilabschnitt der Strecke genauestens auf Google Maps angeschaut. „Das ist schon eine ganz andere Nummer als letztes Mal. Da müssen wir gut Strecke machen und genau wissen, wie die Flüsse verlaufen, wo sie sich gabeln und wo Gefahren lauern“, erklärt Axel Bauer, der seit dem Trip an die Nordsee weiß, wie schnell es brenzlig werden kann und wie leicht eine Situation unterschätzt wird. „Damals waren wir auf dem Rhein mit unseren kleinen Booten neben großen Containerschiffen. Die Bugwellen waren nicht ohne. Das war manches Mal knapp mit den Strömungen und den vielen Wellen.“ Das, also den Verkehr auf der bedeutsamen Wasserstraße, und den Seegang unterschätzten die Freunde vorab am meisten. „Wir haben uns mit unseren selbst gebauten Booten dann immer mit einem Roller auf einer befahrenen Autobahn verglichen“, sagt Axel Bauer.
Die sechs Kumpels sind mächtig stolz auf ihre selbst gebauten Boote
Doch eigentlich sind die sechs Kumpels mächtig stolz auf die Boote, mit denen sie schon bei der ersten Abenteuertour Wind und Wetter getrotzt haben. Auch die gelegentlichen Probleme mit den Motoren haben die handwerklich geschickten Männer schnell wieder im Griff gehabt. Um über die Murr, den Neckar sowie Main und Rhein in die Donau und schließlich ins Schwarze Meer zu gelangen, müssen die Männer ihren Booten bessere Motoren verpassen. Zudem sollen die Boote verlängert werden und dann auch zum Übernachten geeignet sein. „Da werden wir den ganzen Sommer beziehungsweise das restliche Jahr dran arbeiten. Hoffentlich kriegen wir bis zur Regatta nächsten Sommer, also 2025, alles fertig.“
Denn die traditionelle Gaudi soll wie beim letzten Mal der Startpunkt für die besondere Reise sein. „Wir müssen auch einen Bootsanhänger kaufen, denn wenn sie umgebaut und verlängert sind, sind die Boote zu lang und zu schwer für Radlader und Stapler“, erklärt Bauer, der sich auch auf die schöne Natur freut, durch die sie schippern werden. Er und Martin Koschinat sind die Handwerker des Sextetts – Zimmermänner mit Meistertitel. Trotzdem haben sie sich bei den Booten nicht für Holz, sondern für Alu entschieden, da es stabiler sei und nicht roste. Die Freunde machten alles selbst, einzig die Schweißarbeiten gaben sie aus der Hand.
Die Murr-Regatta soll wieder der Ausgangspunkt für die Schifffahrt sein
Und statt sich nur mit ihren selbst gebauten Gefährten die rund fünf Kilometer die Murr entlang bis zum Ziel am Backnanger Jugendhaus durchzukämpfen, ging es für die Mannschaft dort erst so richtig los. Über den Neckar und den Rhein nahmen die Kumpels erfolgreich Kurs auf die holländische Nordsee. Bei einer Wanderung kam den Freunden damals die gewagte Idee. Dieses Mal war es eine Doku über die Donau im Fernsehen, die die kreativen Männer auf die Idee brachte, etwas Neues zu wagen.
„Es hieß, die Donau sei der Fluss, der durch die meisten Länder fließt. Da haben wir uns überlegt, dass es toll wäre, wenn wir den Beweis antreten würden, dass man von Backnang aus sowohl in die Nordsee als auch ins Schwarze Meer gelangen kann“, sagt Bauer. Er weiß, dass die Idee gut, die Umsetzung aber auch hart werden wird. Wenn mal die Luft raus und Motivation gefragt ist, kommt wieder Kevin Geißler ins Spiel. Er ist der gelernte Koch der Truppe und sorgt dann für Braten und Spätzle. „Ich bin nicht täglich fürs Essen zuständig. Aber wenn der Wurm drin ist und es schmecken muss, lege ich los.“
Wer Axel Bauer und seine Freunde als Sponsoren unterstützen möchte, kann sich unter bootlesbau@gmail.com melden. Wer der Truppe mit Geld bei ihrem Abenteuer helfen möchte, kann das unter paypal.me/bootlesbau tun.