Der Anteil der Männer an der Gesamtbevölkerung in Baden-Württemberg liegt inzwischen bei 49,2 Prozent. Mehr Jungen als Mädchen werden geboren.

Stuttgart - Der Südwesten wird immer männlicher, das vermeintlich starke Geschlecht ist aber immer noch in der Minderheit: Von den 10,75 Millionen Baden-Württembergern sind 5,30 Millionen männlich und 5,46 Millionen weiblich. Damit gibt es rund 161.000 weniger Männer als Frauen im Land, wie das Statistische Landesamt am Donnerstag in Stuttgart mitteilte. Der Anteil der Männer an der Gesamtbevölkerung liegt somit bei 49,2 Prozent, 1950 betrug er nur 46,3 Prozent. In Zukunft wird der Anteil der Männer aber nur noch leicht zunehmen. Deswegen werden auch in den nächsten Jahrzehnten die Männer wohl in der Minderheit bleiben.

 

Für den geringeren Anteil der Männer ist vor allem deren niedrigere Lebenserwartung entscheidend: Ein neugeborener Junge kann heute auf eine durchschnittliche Lebenserwartung von 78,9 Jahren hoffen, bei den Mädchen sind es im Schnitt 4,6 Jahre mehr. Die Männer sind aber auch zahlenmäßig unterrepräsentiert, weil in den letzten Jahrzehnten weniger Männer als Frauen nach Baden-Württemberg zugezogen sind: Seit 1975 sind aus dem Ausland oder aus dem übrigen Bundesgebiet per Saldo nur rund 600.000 Männer, aber über 700.000 Frauen in den Südwesten gezogen.

Dabei ist das männliche Geschlecht nicht in allen Altersklassen in der Minderheit: Insbesondere im Kinder- und Jugendlichenalter sowie in der mittleren Altersgruppe dominieren die Männer. Ursache für diese Dominanz in den jungen Jahren ist vor allem, dass regelmäßig mehr Jungen als Mädchen geboren werden. In Baden-Württemberg wie auch in Deutschland insgesamt kommen rund 1050 Geburten von Jungen auf 1000 Mädchengeburten.