Neben dem Radiosender bigFM will ein Medienhaus aus Baden-Württemberg künftig auch einen Sender auf Basis von künstlicher Intelligenz anbieten – ohne Moderatoren.

 - Ein Radio-Anbieter aus Mannheim plant ein neues Radioprogramm, das auf Moderatoren verzichtet und stattdessen künstliche Intelligenz (KI) den Vortritt lässt. Nach Angaben der dpa soll das Programm in diesem Sommer starten und ein technikaffines junges Publikum zwischen 10 und 40 Jahren ansprechen.

 

Ein Stellenabbau sei damit nicht verbunden, teilte Programm-Geschäftsführerin Valerie Weber von Audiotainment Südwest mit. Es sollen auch keine bisherigen Radioprogramme ersetzt werden. Zum Portfolio des Medienhauses zählen unter anderem Sender wie bigFM und Radio Regenbogen. Ein Name für das reine Digital-Programm wurde noch nicht bekannt.

Gefüttert mit großen Datenmengen

Künstliche Intelligenz bezeichnet meist Anwendungen auf Basis maschinellen Lernens, bei denen eine Software große Datenmengen nach Übereinstimmungen durchforstet und daraus Schlussfolgerungen zieht. Sie werden schon jetzt in vielen Bereichen eingesetzt. Auch viele Medienhäuser in Deutschland beschäftigen sich derzeit mit dem Thema.

Weber, die vor ihrer Tätigkeit für das private Medienhaus im Südwesten unter anderem mehrere Jahre als Hörfunkdirektorin beim öffentlich-rechtlichen Westdeutschen Rundfunk (WDR) arbeitete, teilte weiter mit: „Wir sehen das KI-Angebot als eine Erweiterung unseres Angebots und werden hier eher neue Stellen schaffen – das zusätzliche Programm kostet ja eher mehr Betreuungskapazitäten.“ Schon aus ethischen Gründen solle nichts On-Air gehen, was nicht parallel von Menschen betreut werde.

Neben üblichen Radio-Inhalten wie Wetter, News und Musikmoderationen sollen auch lokale Inhalte aus sozialen Medien generiert werden soll.