Der unter Kostendruck stehende Bahnbetreiber Abellio in Deutschland hat ein Schutzschirmverfahren beantragt. Auch in Baden-Württemberg befährt Abellio wichtige Strecken. Der Bahnbetrieb geht aber weiter.

Stuttgart - Der Bahnbetreiber Abellio Deutschland hat Drohungen gegenüber mehreren Landesregierungen wahr gemacht und ein Schutzschirmverfahren beantragt, mit dem er sich vor einer drohenden Zahlungsunfähigkeit schützen will. Dem Antrag sei am Mittwoch vom Amtsgericht Berlin-Charlottenburg statt gegeben worden, teilte Abellio in einer Presseerklärung am Mittwoch mit. Nach anderthalbjährigen Verhandlungen „mit den Aufgabenträgern zur Kompensation von externen Kostensteigerungen“ sah sich das Unternehmen mit seinen 3100 Mitarbeitern zu dem Schritt gezwungen. Auch mit der Landesregierung in Stuttgart hatte Abellio am Montag noch Gespräche geführt, um sie zu einer Kostenübernahme zu bewegen. Abellio bedient wichtige Strecken in den Stuttgarter Netzen, beispielsweise die nach Tübingen und Heilbronn. In der Pressemitteilung heißt es weiter: „Der Bahnbetrieb geht unvermindert weiter. Abellio bietet weiterhin einen verlässlichen Service für seine Fahrgäste. Löhne und Gehälter der rund 3100 Mitarbeiter sind gesichert.“