Drei Männer sollen in eine blutige Bandenfehde verwickelt sein. Ein Angeklagter sagte jetzt aus, dass er und nicht sein mitangeklagter Zwillingsbruder, der ihm zum Verwechseln ähnlich sieht, am Tatort war. An der Tat sei aber auch er nicht beteiligt gewesen.
Stuttgart/Plochingen - Ein letzter Prozess vor der 9. Großen Strafkammer beschäftigt sich weiter mit bandeninternen Revierstreitigkeiten einer Gruppierung, die der verbotenen Straßengang Red Legion nahestehen soll. Kaum war die Verhandlung am Mittwoch eröffnet, wurde sie nach wenigen Minuten auch schon wieder unterbrochen, weil sich einer der Angeklagten mit seinem Verteidiger besprechen wollte. Nach der Pause ließ der Beschuldigte eine Erklärung verlesen, die ein neues Licht auf die Geschehnisse am 13. März werfen könnte. Dem 30-Jährigen und seinem mitangeklagten Zwillingsbruder, beide sitzen in Untersuchungshaft, und einem 27-Jährigen, der inzwischen auf freiem Fuß ist, wird unter anderem versuchter Totschlag vorgeworfen. Sie sollen einen 21-Jährigen aus einem konkurrierenden Lager am 13. Februar in Plochingen mit zwei Stichen und einem Durchschuss des rechten Oberschenkels schwer verletzt und laut der Anklage seinen Tod billigend in Kauf genommen haben. Das Opfer soll unmittelbar davor mit zwei Kumpanen einen ihrer Freunde unweit von dessen Friseursalon angegriffen und mit Messerstichen lebensgefährlich verletzt haben. In dieser Sache ist der Prozess bereits abgeschlossen.