In Bädern im Kreis Böblingen hängen die meisten Kassenautomaten unerreichbar für Rollstuhlfahrer. Das brachte jetzt eine Umfrage hervor.

Die Schwimmbäder im Kreis Böblingen haben beim Thema Barrierefreiheit Nachholbedarf. 13 Bäder haben an der Umfrage des Beauftragten des Landkreises für Menschen mit Behinderung, Reinhard Hackl, teilgenommen.

 

Die Umfrage gebe Betroffenen wichtige Informationen: „Die Menschen wissen jetzt vorab, ob und wie sie sich im Bad zurechtfinden“, sagt Reinhard Hackl. Die Initiative für die Umfrage kam vom Vorsitzenden des Teilhabe-Beirates, Utz Mörbe. Bei der Umfrage konnte der Beauftragte sich auf Kriterien stützen, die vom Landesverband für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung Baden-Württemberg aufgestellt wurden. 21 Bäder wurden abgefragt, 13 haben geantwortet, darunter das Schönaicher Waldfreibad, die Böblinger Mineraltherme sowie das Hallenbad und Freibad, das Ehninger Hallenbad, das Holzgerlinger Waldfreibad, das Waldenbucher Gartenhallenbad, das Sindelfinger Badezentrum und das Gartenhallenbad in Maichingen.

Manche Ergebnisse seien beschämend

Manche der Ergebnisse seien erfreulich, manche eher beschämend, findet Reinhard Hackl. Von 13 Bädern haben nur drei Informationen zur Barrierefreiheit auf ihrer Homepage. Nur drei würden also Menschen mit Behinderung überhaupt als ihre Kunden sehen. Nur drei von 13 Bädern würden außerdem ihr Personal im Umgang mit Menschen mit Behinderung schulen. Auch hier gebe es noch viel Luft nach oben.

Immerhin bei 11 von 13 Bädern gebe es einen Behindertenparkplatz. Der Eingang ist bei allen Bädern barrierefrei. Beim Kassenautomat höre die Barrierefreiheit dann allerdings auf: Lediglich einer von 13 ist für Menschen im Rollstuhl bedienbar – hängt also nicht zu hoch, um dran zu kommen.

Nur in neun von 13 Hallenbädern können Menschen mit Behinderung aufs Klo

10 von 13 Bädern haben besonders große Umkleidekabinen für Menschen mit Behinderung. Die Ausschilderung sei allerdings noch zu verbessern, finden Mitglieder des Teilhabe-Beirates. Auf die Toilette gehen können die Menschen mit Behinderung allerdings nur in neun von 13 Bädern. In 11 von 13 Bädern gibt es auch ein dazu gehörendes Restaurant. Sechs davon können auch von Menschen mit Behinderung besucht werden.

„Es bleibt also noch einiges zu tun und bei Renovierungen auf das Thema Barrierefreiheit zu achten“, stellt der Beauftragte für Menschen mit Behinderung Reinhard Hackl fest. Die Ergebnisse wurden im Teilhabe-Beirat vorgestellt und werden jetzt auf der Homepage des Landkreises veröffentlicht.