Ludwigsburg gewinnt auch ohne den gesperrten Lucca Staiger gegen den Meisterschaftsfavoriten Alba Berlin mit 93:84 nach Verlängerung, weil die Mannschaft über die gesamte Spielzeit auf hohem Niveau agiert.

Ludwigsburg - Ein Name hat gefehlt in der Startformation: Lucca Staiger. Der Shooting Guard der Neckar Riesen Ludwigsburg schaute sich den 93:84-Sieg (28:35, 72:72) seiner Mannschaft nach Verlängerung nur von der Tribüne aus an. Der Nationalspieler war wegen einer als grob unsportlich bewerteten Aktion gegen Bayern München mit einer Sperre und einer Geldstrafe von 2000 Euro belegt worden. Gegen seinen früheren Club konnte der 24-Jährige am Samstag also nicht auflaufen.

 

Ludwigsburg gelang es nach zuletzt drei Niederlagen dennoch, sich in der MHP-Arena gegen die starken Gäste aus Berlin durchzusetzen. „Nachdem wir in den letzten drei Spielen immer wieder schlechte Phasen hatten, wollten wir diesmal über die vollen 40 Minuten unsere Leistung bringen. Jetzt waren es sogar 45 Minuten“, sagte der Trainer Steven Key.

Der achtmalige Deutsche Meister Alba Berlin wurde seiner Favoritenrolle in der Anfangsphase gerecht. Das erste Viertel beendete der Bundesligist aus der Hauptstadt mit einer 18:14-Führung und lag auch im zweiten Durchgang nach einem 11:1-Lauf mit 25:19 vorne. Die Ludwigsburger antworteten zwar mit einer Siebenpunkteserie, die starteten jedoch auch die Gäste. Ludwigsburg musste mit einem 28:35-Rückstand in die Halbzeitpause gehen. Auch nach dem dritten Viertel lagen die Gastgeber zurück (49:52), ehe Keys Mannschaft im finalen Durchgang die entscheidenden Treffer landete.

Selbst Berlins Trainer lobt Ludwigsburg

In dem Kopf-an-Kopf-Rennen führte Berlin 15 Sekunden vor Schluss mit 72:71. Dass am Ende die Ludwigsburger als Sieger vom Platz gingen, lag an einem Foul an Kammron Taylor. Den ersten Freiwurf traf der US-Amerikaner, den Siegpunkt verfehlte er jedoch. Dank einer starken Offensive konnten sich die Neckar Riesen aber nach Treffern der besten Werfer John Turek (19), Kammron Taylor (19) und Ivan Elliott (18) in der Verlängerung die Führung erspielen (83:79) und diese bis zur Schlusssirene und dem 93:84-Endstand halten. „Ludwigsburg ist der verdiente Sieger. Sie haben in den entscheidenden Phasen besser gespielt. Als es darauf ankam, hatten wir einfach nicht die nötige Ruhe“, sagte der Berliner Trainer Sasa Obradovic.

Für die Walter Tigers Tübingen folgte am Samstag auf den ersten Heimsieg der erste Auswärtssieg. Beim Mitteldeutschen BC setzte sich die Mannschaft des Trainers Igor Perovic mit 72:57 (27:22) durch. Gleich fünf Spieler punkteten zweistellig: Tyrone Nash (16), Reggie Redding (14), Vaughn Duggins (11), Josh Young (11) und Kenny Frease (11). Eine Leistungssteigerung blieb im Vergleich zum Heimspiel jedoch aus. „Mit der Leistung können wir nicht zufrieden sein. Wir müssen weiter kräftig trainieren, um dahin zu kommen, wo wir hinwollen“, sagte Perovic.