Sowohl in der Halbhöhenlage als auch in den einstigen Arbeitersiedlungen wird kräftig gebaut. Die Immobilienunternehmen investieren Millionenbeträge.

S-Ost - Im Stuttgarter Osten sind immer öfter Menschen unterwegs, die suchend durch die Straßen laufen und die Häuser ganz genau anschauen. „Hier soll irgendwo eine Wohnung frei sein“, ist die regelmäßige Antwort auf die Frage, ob man helfen kann. Tatsächlich sind schöne Wohnungen auch in Stuttgart-Ost Mangelware, und wird eine frei, ist sie dank der Mundpropaganda oft schon Wochen vor dem Termin wieder vermietet oder sogar verkauft. Und wenn, wie gerade wieder, verstärkt, gebaut oder saniert wird, ist das Interesse groß.Beispiel Ostheim: Hier liegt der Schwerpunkt der aktuellen Bautätigkeit. Der Bau- und Wohnungsverein Stuttgart (BWV) und die Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft (SWSG) investieren dort zweistellige Millionenbeträge in den Wohnungsbestand und in Neubauprojekte. So wird das Quartier von innen heraus erneuert, die Wohnqualität wird verbessert und das Wohnungsangebot insgesamt in dem dicht besiedelten Stadtbezirk mit wenig freien Flächen erhöht. Das Projekt „Wohnen in Ostheim“ des BWV ist inzwischen schon weit fortgeschritten. Es umfasst insgesamt sechs Bauabschnitte, 134 neue Wohnungen entstanden und entstehen dort, die angespannte Parkplatzsituation in dem Bereich wird durch eine neue Tiefgarage mit 120 Stellplätzen verbessert. In einem der Neubauten sind eine Kindertagesstätte und ein Nachbarschaftscafé geplant. Für das Projekt waren sieben Gebäude aus der Gründer- und Nachkriegszeit abgerissen worden. Insgesamt investiert der BWV rund 25 Millionen Euro in das Projekt. Vertreter des Vereins werden in der Bezirksbeiratssitzung am kommenden Mittwoch, 27. Juni, über den Stand des Projektes und über eine weitere Neubaumaßnahme in der Florianstraße informieren.

 

In Ostheim entstehen 134 neue Wohnungen

In unmittelbarer Nähe hat die SWSG ebenfalls schon vor geraumer Zeit damit begonnen, einen Teil ihrer insgesamt 500 Wohnungen in diesem Bereich zu sanieren. Hintergrund der Maßnahmen ist, dass die sich verändernde Altersstruktur ein größeres Wohnangebot für Senioren erfordert. Damit der Stadtbezirk nicht überaltert, müssen auch Familien geeigneten Wohnraum finden. Zurzeit läuft die Modernisierung der Rotenbergsiedlung, die unter Denkmalschutz steht. Die 150 Wohnungen der Siedlung sollen in vier Bauabschnitten bis ins Jahr 2015 modernisiert werden. Der erste Bauabschnitt mit 24 Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen soll bis Ende 2012 abgeschlossen sein. Die SWSG investiert in diesen ersten Abschnitt 2,8 Millionen Euro.Auch auf der Gänsheide wird gebaut. Dort wurde vor wenigen Tagen Richtfest in der Wohnanlage „Auf der Gänsheide“ des Unternehmens Hochtief Solutions gefeiert. Auf dem 2400 Quadratmeter großen Grundstück in Halbhöhenlage an der Heidehofstraße ganz in der Nähe der Bosch-Villa standen zuvor zwei Einfamilienhäuser, die allerdings keine Zufahrt zur Straße hatten. Jetzt werden dort 16 Eigentumswohnungen mit 55 bis 213 Quadratmetern Wohnfläche, verteilt auf zwei Wohnhäuser, ihrer fertig gestellt. Die neue Tiefgarage dort bietet 24 Stellplätze. Die beiden Gebäude werden über eine gemeinsame Holzpelletsanlage beheizt. Die Fertigstellung ist laut Hochtief Solutions für den Januar 2013 geplant. Die Wohnungen sind bereits seit Anfang dieses Jahres alle verkauft. Das Verkaufsvolumen dafür lag bei insgesamt zehn Millionen Euro.