Das neue Quotenmodell soll in Esslingen dazu führen, dass wieder mehr Sozialwohnungen gebaut und diese dann auch länger gefördert werden als bisher. Die Immobilienbranche warnt vor den negativen Folgen.
Die Wohnungsnot in Esslingen ist groß. Wer dazu noch über wenig Einkommen verfügt, hat es noch schwerer, eine bezahlbare Bleibe zu finden. Ein neues Quotenmodell soll in Esslingen dazu führen, dass wieder mehr Sozialwohnungen gebaut und diese dann auch länger gefördert werden als bisher. Die neuen Wohnungen werden künftig 30 Jahre lang gefördert und müssen im Gegenzug zu Mieten angeboten werden, die mindestens ein Drittel unter der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen. Konkret sollen dabei mindestens 50 Prozent der neu entstehenden Wohnflächen als geförderter Wohnraum mit geringeren Mieten angeboten werden – auf städtischen wie auf privaten Grundstücken. Aus Sicht der Immobilienbranche könnte das aber dazu führen, dass die Sozialmiete auch bei einem Neubau bei höchstens zehn Euro liegt, das sei die Hälfte der Kostenmiete für einen Neubau. Die Verpflichtung, die geförderten Mietwohnungen 30 Jahre im Bestand zu behalten, kritisieren die privaten Bauträger im jüngsten „Immobilienbrief Stuttgart“ als zu lang. „Außerdem erscheint uns die Quote von 50 Prozent als zu hoch, da für eine zwingende Quersubvention die verbleibenden 50 Prozent nicht ausreichend sind“, wird Oliver Uecker, Geschäftsführer des Bauträgers und Immobilienmaklers Metzger + Co., im Immobilienbrief zitiert; aus seiner Sicht seien 35 Prozent ausreichend gewesen. Der Eigentümerverband Haus + Grund honoriert zwar die soziale Motivation, sieht in dem Quotenmodell aber eine Investitionsbremse. „Selbst mit den in Aussicht gestellten Förderungen ist diese Quote schlicht und einfach nicht finanzierbar ist“, so der Verband.