Dieser Baum, eine alte Platane, "hätte meines Erachtens zu diesem Zeitpunkt nicht gefällt werden können", so die Eba-Mitarbeiterin. Dies habe sie der DB Projektbau auch deutlich gemacht. Jene Platane wurde freilich nur wenige Stunden später umgesägt und geschreddert.

Juchtenkäfer in gefällter Platane gefunden


Das Stuttgart-21-Kommunikationsbüro erklärte gestern auf Anfrage, im Rahmen der Voruntersuchungen zum Vorkommen des Juchtenkäfers sei das Insekt in der betroffenen Platane zunächst nicht gefunden worden. Nach dem mittlerweile vorliegenden Zwischenergebnissen der ökologischen Bauüberwachung wurde dann aber prompt – allerdings erst nach Fällung der Platane – der Juchtenkäfer in morschen Baumteilen festgestellt.

Die entsprechenden Baumteile seien – mitten in der Nacht – von Fachleuten gesichert und die Juchtenkäferlarven fachgerecht geborgen worden. Die Larven würden nun in eine "Aufzuchtstation" gebracht und dort weiter groß gezogen, um zu einem späteren Zeitpunkt an einem dafür geeigneten Ort ausgesiedelt zu werden.

Offen ist bislang, ob die Baumfällaktion juristische Konsequenzen für die DB Projektbau und den Stuttgart-21-Chefplaner Azer hat. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart teilte auf Anfrage mit, die Anzeigen von Privatpersonen und Umweltschutzorganisationen im Zusammenhang mit mutmaßlichen Verstößen gegen das Naturschutzgesetz würden zurzeit gesammelt und abgearbeitet. Die Grünen im Stuttgarter Landtag wollen die Umstände der Abholzaktion zum Gegenstand des von ihnen geforderten Untersuchungsausschusses über die Vorgänge im Schlossgarten vom 30. September machen.