Jetzt wird die Sicherheitstechnik des Tunnels erneuert. Die aufwendige Sanierung beginnt zum Jahresende.

Leonberg - Wenn die Arbeiten abgeschlossen sind, gibt es an den Portalen des Engelbergbasistunnels Schranken. Die ermöglichen es, bei einem Brand die Röhren sofort zu sperren. Die Schranken sollen verhindern, dass auch der letzte Unbelehrbare die Ampeln missachtet und in den Tunnel einfährt.

 

Die aufwendige Sanierung des Engelbergbasistunnels, die voraussichtlich Ende dieses Jahres beginnen wird, wirft einen weiteren Schatten voraus. In diesen Tagen hat das Regierungspräsidium Stuttgart damit begonnen, die Verkehrstechnik des Tunnels zu erneuern. Damit soll diese im Vorfeld der geplanten großen Sanierung auf den aktuellen Stand gebracht werden. Die Arbeiten werden sechs Monate dauern und sollen Ende Juli abgeschlossen sein. Die Kosten von neun Millionen Euro übernimmt das Bundesverkehrsministerium.

Teil der gegenwärtigen Arbeiten ist, die Brücken mit den Verkehrszeichen im Tunnel zu erneuern und durch weitere zu ergänzen. Auch außerhalb des Tunnels werden neue Verkehrszeichenbrücken errichtet. Sie alle werden mit den besser sichtbaren LED-Verkehrszeichen ausgerüstet.

Der Tunnel soll kein Nadelöhr werden

Die neue Verkehrstechnik kann mit den vorhandenen Anlagen auf der A 8 und A 81 verknüpft werden, mit denen der Verkehr beeinflusst und geregelt werden kann. So werde es zukünftig möglich sein, schneller und besser auf unterschiedliche Verkehrssituationen reagieren zu können, begründet die Behörde die Umbauarbeiten.

Die neue Verkehrstechnik werde zudem so geplant, dass mit ihr auch die unterschiedlichen Verkehrsströme während der Sanierung des Engelbergbasistunnels umgeleitet werden können. Denn der Tunnel soll während der Sanierung nicht zum Nadelöhr werden. Um die Verkehrseingriffe so gering wie möglich zu halten, sollen tagsüber immer jeweils drei Fahrspuren pro Fahrtrichtung zur Verfügung stehen – und das ist keine geringe Herausforderung.

Für die gegenwärtige Erneuerung der Verkehrstechnik werden keine längeren Eingriffe in den Verkehr erforderlich. Sollten welche nötig sein, werden sie ausschließlich kurzzeitig in verkehrsarmen Zeiten in der Nacht erfolgen, verspricht die Stuttgarter Behörde.

Der 1999 fertiggestellte Engelbergbasistunnel muss wegen der vom Anhydrit verursachten Schäden auf einer Länge von 200 Meter baulich saniert werden. Das Projekt wird etwa 130 Millionen Euro kosten und die Arbeiten in den Röhren sollen Ende dieses Jahres starten. Die Bauzeit beträgt rund fünf Jahre. Die ersten Eingriffe in den Verkehr sind für Anfang 2019 geplant.

Viel ist bereits im Vorfeld geschehen

Diesem Haupteingriff sind bereits einige Vorabarbeiten vorausgegangen oder werden noch folgen. So wurde Mitte 2016 das Betriebsgebäude Nord um einen 20 Meter tiefen Schacht erweitert, um die Zugänglichkeiten in den Tunnel sowie die Flucht- und Rettungssituation zu verbessern.

Des weiteren wurden im November 2017 die sieben Querschläge zwischen den beiden Röhren mit Toren und Türen geschlossen. Denn sie dienen als Fluchtwege im Fall eines Brandes zwischen der West- und Oströhre. Dazu wurde aufwendige Brandrauchversuche gemacht, was rund 1,5 Millionen Euro gekostet hat.