Bayer-Profi Heung-Min Son zieht es auf die Insel. Der Südkoreaner wechselt für rund 30 Millionen Euro zu Tottenham Hotspur. Dafür sichert sich Bayer die Dienste des Dortmunders Kevin Kampl.

Leverkusen - Die Personalwechsel sind vollzogen: Heung-Min Son verlässt Bayer Leverkusen, dafür kommt Kevin Kampl aus Dortmund. Für den überraschenden und von Misstönen begleiteten Abgang des Südkoreaners Son dürfte der Fußball-Bundesligist vom englischen Premier-League-Verein Tottenham Hotspur rund 30 Millionen Euro Ablöse kassieren. Rund ein Drittel der Einnahme muss Bayer an den Liga-Konkurrenten Borussia Dortmund für Kampl überweisen.

 

Der 24 Jahre alte Mittelfeldspieler wurde am Freitag in Leverkusen vorgestellt. Er erhält einen Fünfjahresvertrag bis 2020. Die gleiche Laufzeit hat Sons Kontrakt mit Tottenham, das in der vergangenen Spielzeit in der englischen Top-Liga Fünfter war und nun in der Europa League startet.

Bayer-Trainer Roger Schmidt ist davon überzeugt, dass Kampl der richtige Mann für Leverkusen ist. „Ich kenne Kevin ja sehr gut. Wir hatten eine sehr schöne gemeinsame Zeit in Salzburg“, sagte er über seinen Neuen, der schon in Jugendjahren bei Bayer aktiv war. „Er ist ein sehr guter Fußballer.“

Dem Vernehmen nach soll Bayer rund zehn Millionen Euro für den Slowenen überweisen, der erst im Winter von RB Salzburg zum BVB gekommen war. Kampl äußerte sich „überglücklich, dass es jetzt geklappt hat“ mit dem Transfer zu dem Königsklassen-Teilnehmer: „Ich bin froh, wieder bei Roger zu sein - und dass wir gemeinsam eine schöne Zeit haben werden.“

Am Wochenende warten die Bayern auf Bayer

Kampl weiß um das von Schmidt präferierte Offensivpressing aus Salzburg. „Er kennt die Abläufe alle. Unsere Spielweise liegt ihm sehr gut“, sagte Schmidt. Der Bayer-Trainer deutete am Freitag, einen Tag vor dem Bundesliga-Topspiel bei Bayern München an, dass er noch einen Wunschspieler habe: Pierre Emile Højbjerg soll möglicherweise als Bayern-Leihgabe unters Bayer-Kreuz kommen.

„Er könnte bei uns sehr gut reinpassen. Wir versuchen, die letzten Tage zu nutzen“, kündigte Schmidt bis zum Ende der Transferperiode am Montag weitere Aktivitäten der Leverkusener an.

Ob Kampl bei den Bayern schon für Bayer auflaufen kann, war am Freitagmittag noch offen: Die Spielberechtigung war noch nicht erteilt. Kampl: „Man muss sehen, ob das klappt, ob es funktioniert. Ich werde mein Bestes geben, wenn ich dabei bin.“

„Eine größere Herausforderung gibt es nicht“, sagte Schmidt zur Aufgabe bei den Bayern. Denn zwei Tage nach dem 3:0 im entscheidenden Königsklassen-Playoff gegen Lazio Rom sei sein Team „richtig kaputt“. Schmidt: „Aber bis Samstag müssen wir den Akku wieder voll haben.“