Politik: Matthias Schiermeyer (ms)

Warnstreiks: Am kommenden Mittwoch setzen der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) und die Gewerkschaften die Tarifverhandlungen für die Journalisten fort. Im diesem Kontext ist bundesweit mit Warnstreiks und Produktionsbehinderungen zu rechnen.

Gewerkschaftsposition:
Verdi und der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) fordern, die Gehälter der 14.000 Redakteure sowie die Honorare der freien Mitarbeiter um vier Prozent anzuheben. Die wirtschaftliche Erholung der Branche rechtfertige eine leistungsgerechte Vergütung der Journalisten, argumentieren sie.

Arbeitgeberforderung: Die Verleger gehen in die Gegenoffensive. Von allen Zeitungsredakteuren verlangt der BDZV, auf einen Teil ihres Weihnachts- und Urlaubsgelds zu verzichten. Bisher erhalten sie noch 13,75 Monatsgehälter.

Jungredakteure: Besonders umstritten ist der Verlegerwunsch nach einem Tarifwerk II für Berufseinsteiger, das laut Gewerkschaft Einbußen von 25 bis 30 Prozent gegenüber dem bisherigen Niveau bringt. Die Verleger reden von 15 Prozent. So sollen Redakteure in nicht herausgehobener Stellung künftig maximal 3800 Euro statt bis zu 4400 Euro verdienen. Zudem sollen sie 40 statt 36,5 Stunden pro Woche arbeiten sowie generell nur noch 30 Urlaubstage bekommen. Die Verlegerbeiträge zur Altersversorgung sollen auf 2,5 (bisher fünf) Prozent eines Monatsgehalts begrenzt werden.