Die 27-jährige Lisa-Marie Bürkle vom TEV Fellbach startet beim internationalen Turnier auf Aruba und genießt am Finaltag die Atmosphäre unter rund 3000 Zuschauern im Stadion, das direkt am Meer liegt.

Fellbach - Bei den Finalspielen waren rund 3000 Zuschauer im Stadion. Aus den Lautsprechern schallte unaufhörlich Musik, zeitweilig nur übertönt von einem Sprecher, der die Ballwechsel kommentierte. Es war Partystimmung auf dem Center-Court am Eagle Beach auf Aruba, genau das macht das weltweit größte Beachtennis-Turnier in der südlichen Karibik aus. Deshalb kommen die besten Spieler auf diese kleine Insel, die 25 Kilometer nördlich von Venezuela liegt und zu den Niederlanden gehört. Auf der Tribüne saß am vergangenen Sonntagabend auch Lisa-Marie Bürkle vom TEV Fellbach. Viel lieber wäre sie mittendrin gewesen und hätte sich selbst in dem feinen, weißen Sand nach dem Titel gehechtet. Doch die 27-Jährige aus Fellbach war mit ihrer Spielpartnerin Beatrice Brennenstuhl (Berlin) in der zweiten Qualifikationsrunde gescheitert. „Das war trotzdem ein einmaliges Erlebnis, hautnah dabei zu sein in diesem großen Stadion direkt am Meer bei dieser emotionalen Atmosphäre“, sagte Lisa-Marie Bürkle.

 

Lisa-Marie Bürkle, ebenfalls in diesem Beachclub 2010, hat ja schon viel früher mit Beachtennis angefangen

Auf dem Platz bestimmten am Finaltag andere das Geschehen: Maraike Biglmaier zum Beispiel, die beste deutsche Spielerin und in der Weltrangliste in der Spitzengruppe notiert, gewann den Titel nach 2014 und 2015 bereits zum dritten Mal, heuer mit ihrer brasilianischen Freundin Rafaella Miiller. Bei den Männern siegten Nikita Burmakin (Russland) und Tommaso Giovannini (Italien) und sicherten sich den größten Anteil des Preisgelds von insgesamt 50 000 US-Dollar. Doch auch das große Beachtennis-Turnier auf Aruba hat einmal klein angefangen. Als die beiden Niederländer Jochem Ros und Sjoerd de Vries im Jahr 2009 gestartet sind, kamen 280 Teilnehmer aus 15 Nationen und spielten auf acht Plätzen. Beim Jubiläumsturnier waren es in der vergangenen Woche 1400 Teilnehmer aus 42 Ländern, sie kämpften auf 34 Plätzen in verschiedenen Kategorien um die Titel. „Wir möchten noch größer werden“, sagte Sjoerd de Vries, der das Organisationsteam mit 150 Helfern anleitete. Als Zuschauer waren in diesem Jahr auch Mitglieder vom Fellbacher Beachclub 2010 dabei: Nina Engelfried, Verena Hartl, Vivian Holzschuh, Lena Kessel und Mirijam Strehle, alle aus Oeffingen und selbst mit organisatorischen Aufgaben bei verschiedenen Beachturnieren vertraut, gönnten sich eine Urlaubswoche und verfolgten das Geschehen auf den Plätzen.

Nach dem Abschluss ihres Sportmanagement-Studiums kam diese Reise gelegen

Lisa-Marie Bürkle, ebenfalls in diesem Beachclub 2010, hat ja schon viel früher mit Beachtennis angefangen; sie spielt seit mehr als zehn Jahren, damals startete sie beim Jugendwettbewerb auf dem Schmiden-Beach. Es war und ist ein Hobby, eine willkommene Abwechslung zum Tennis auf der roten Asche. Die Reise nach Aruba in diesem Jahr war eine spontane Entscheidung, Beatrice Brennenstuhl war noch auf der Suche nach einer Spielpartnerin gewesen. Die beiden kennen sich, haben im August beim kleineren Turnier in Usedom schon zusammengespielt und das Halbfinale erreicht. Nach dem Abschluss ihres Sportmanagement-Studiums kam diese Reise gelegen. Im nächsten Jahr möchte Lisa-Marie Bürkle noch öfter in den tiefen Sand, will mehr Turniere spielen. Mit dem Ziel, in den Kader des Nationalteams zu kommen. Und dann vielleicht auch mal über die Zuschauerrolle am Finalwochenende beim weltweit größten Beachtennis-Wettbewerb hinauszuwachsen.