Täuschung bei Prüfungen, Mobbing unter Dozenten, private Kontakte zwischen Professor und Studentin – das Sittengemälde von der Beamtenhochschule Ludwigsburg wird immer schillernder.

Stuttgart - Es war eine Einladung mit Hintergedanken. Der Untersuchungsausschuss zur Zulagen-Affäre solle doch einmal in der Beamtenhochschule in Ludwigsburg tagen, offerierte der neue Rektor Wolfgang Ernst. Dort wollte er den Landtagsabgeordneten, die seit dem Frühjahr Missstände und Versäumnisse in der Vergangenheit aufarbeiten, eine Art Kontrastprogramm bieten: An Ort und Stelle sollten sie sich davon überzeugen, dass die krisengeschüttelte Hochschule auf einem guten Weg sei. Doch das Gremium wollte sich dafür nicht hergeben. Die Vorsitzende Sabine Kurtz (CDU) schlug das interne Angebot öffentlich kühl aus – und revanchierte sich mit einer Gegeneinladung, genauer: Ladung. Man habe beschlossen, Ernst als Zeugen vor dem Ausschuss zu hören. Es tue ihr leid für die Hochschule, wenn der Neustart weiter belastet werde, bedauerte sie einmal mehr, aber es müsse sein.