Herz, Schmerz, Lieben und Leiden: Die Schweizer Schlagersängerin Beatrice Egli hat in der Liederhalle mit ihrer Tour „Wohlfühlgarantie“ gastiert.

Stuttgart - Touché! So heißt ein Hit von Beatrice Egli. Getroffen hat die Schlagersängerin denn auch alle Erwartungen, die im fast vollen Hegelsaal der Liederhalle in der Luft lagen. Die Fans der Schweizerin, die 2013 „Deutschland sucht den Superstar“ gewann, standen bereits bei den ersten Tönen von „Wohlfühlgarantie“ – Titel der aktuellen Tour und des neuen Albums der 30-Jährigen – auf, den Rhythmus parat, jede Textzeile auf den Lippen. Um Herz, Schmerz ging es da, um Lieben, Leiden und die Botschaft, dass man nie leichter ins Glück findet als mit dem „Kick im Augenblick, Momente wie diese, kommen nie wieder zurück“.

 

In derlei Reimschemata bewegte sich zuvor Christin Stark, die im Vorprogramm mal ihr Herz zurück wollte, dann den Mann aus ihren Träumen suchte, bevor der Countdown auf einem Gazevorhang Beatrice Egli ankündigte. Die mischte unter aktuelle Songs Wohlbekanntes, beschwor „Irgendwo find’ ich Dich im Nirgendwo“ und bestätigte „Keiner küsst mich (so wie du)“. Ersteres – „Irgendwann“ – stammt aus dem Jahr 2013 und der Feder Dieter Bohlens, letzteres aus dem neuen Album. Das verantwortete, wie die zwei davor, Joachim Wolf, langjähriger Produzent und Bandleader. Egli traf ihn bei DSDS als Musical Director.

Jeansgirl, Lady und Rockröhre

Der war an den Keyboards mit dem Rest der Band der Wohlfühlgarantie, damit den wiedererkennbaren Rhythmen verpflichtet, mal gewürzt mit einer Prise Reggae und Calypso, mal mit ein paar Löffeln Rock und Rave. Feuerschalen, Motorrad auf der Bühne, mehrere Projektionswände mit Videos von Eglis Freundinnen – Petticoat-Babsie, Rocker-Beth, Facebook-Teenie Becky und Management-Bernadette aus Frankreich spielte Egli selbst – heizten die Stimmung an. Nicht zu vergessen die Kostümwechsel, die Sängerin wandelte sich vom Jeansgirl und Lady im Silberdress über Rockröhre im engen Leder-Catsuit bis zum Disco-Girl im Glitzer-LED-Kleid. Zwei Zuschauer durften zudem auf der Bühne zugucken, wie Egli die Schlagerformel risikofrei auf den Punkt brachte. Doch zu viel perfektionierte Freude erinnert mitunter an den Reim in „Touché“: „Ich geb’ zu, das tut weh“.