Wieder einmal wird der Antisemitismusbeauftragte der Landesregierung zum Ziel übelster Hasspostings – diesmal aus dem Umfeld der Hamas.

Baden-Württemberg: Eberhard Wein (kew)

Im Zusammenhang mit den Gewaltaufrufen der Hamas gegen jüdische Einrichtungen zum sogenannten Tag des Zorns ist auch der baden-württembergische Antisemitismusbeauftragte Michael Blume (CDU) wieder zur Zielscheibe von Drohungen geworden. „Es wird uns ein Vergnügen sein, Sie zu quälen und zu töten“, heißt es einer über Instagram verbreiteten Nachricht an Blume. Abgefasst wurde sie auf Englisch von einem Mann mit arabischem Namen.

 

Beschimpfungen und Drohungen gehörten zu seinem Alltag als Antisemitismusbeauftragten, sagte Blume. Er habe das Schreiben an die Polizei weitergeleitet und lasse sich nicht einschüchtern. Blume hatte den Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel als „antisemitischen Terror“ bezeichnet und aufs Schärfste verurteilt.

Nicht nur Blume wird bedroht

In der Instagram-Botschaft, heißt es auch allgemein, der Angriff sei nur eine leichte Ohrfeige gewesen, „die Sie zu Boden warf und Ihre Angst, Ihr Versagen und Ihre Schwäche zeigte“. Es werde noch viel schlimmer, „und unsere Seelen wird es nicht bewegen, Ihr Brüder von Affen und Schweinen.“

Schon vor längerer Zeit hat der Innenminister Thomas Strobl eine Polizistin in das Team des Antisemitismusbeauftragten entsandt. „Es ist traurig, dass das nötig ist“, sagte Blume. Er kämpfe weiterhin für das Verbot von Terrororganisationen wie der Hamas.

„Terror bleibt nicht im Nahen Osten“

Er sei nicht der Einzige, der in den letzten Tagen Drohungen erhalten habe. Meist stammten sie von Wegwerf-Accounts aus dem Ausland, die kaum zurückverfolgt werden könnten. Für Blume ist klar, dass sich der antisemitische Terror nicht auf den Nahen Osten beschränken werde, wenn man ihm jetzt keinen Einhalt gebiete. In Israel und der Ukraine werde auch Europa verteidigt. „Wenn wir die Hamas und Putin nicht besiegen, wenn wir die Öl- und Gasfinanzierung von Diktaturen und Terrorgruppen nicht stoppen, dann wird die Gewalt auch unsere Städte erreichen“, erklärte Blume.