An diesem Donnerstag, dem 4. April, jährt sich der Gründungstag des Nordatlantikpakts zum 75. Mal. Für die baden-württembergische Landesregierung Anlass, in Stuttgart Flagge zu zeigen.

Stadtleben/Stadtkultur: Jan Sellner (jse)

Was weht denn da am Neuen Schloss? Gut möglich, dass sich Passanten an diesem Donnerstag verwundert die Augen reiben. Außer der schwarz-gelben Landesflagge über der Kuppel ist auch ein blaues Tuch mit weißer Kompassrose zu sehen, von der vier Linien in die verschiedenen Himmelsrichtungen abstrahlen. Der Kenner weiß: Es handelt um die Nato-Flagge.

 

Anlass für die ungewöhnliche Beflaggung am Neuen Schloss und zusätzlich vor dem Innenministerium in der Willy-Brandt-Straße ist das 75-jährige Bestehen der North Atlantic Treaty Organization (Nato). Gegründet wurde das Verteidigungsbündnis am 4. April 1949 unter dem Eindruck der Bedrohung durch die Sowjetunion. Zwölf Länder unterzeichneten damals den Nordatlantikvertrag.

Strobl: Baden-Württemberg will ein guter Gastgeber für die Nato sein

Für Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) Anlass, an diesem 4. April eine entsprechende Beflaggung der obersten Bundesbehörden in Berlin und Bonn anzuordnen. Baden-Württemberg schloss sich dem an. Wie das Staatsministerium am Mittwoch mitteilte, hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) entschieden, über dem Neuen Schloss und am Innenministerium ebenfalls die Nato-Flagge zu hissen – erstmals in der Landesgeschichte.

Innenminister Thomas Strobl (CDU) erklärte aus diesem Anlass: „Wir brauchen die Nato so dringend wie seit dem Ende des Kalten Krieges nicht mehr.“ Der Schutz vor Krieg, Unfreiheit und Terror durch ein großes und starkes Militärbündnis sei aktuell wichtiger denn je. Als wichtiger Nato-Standort wolle Baden-Württemberg ein guter Gastgeber sein. Strobl hatte jüngst den stellvertretenden Nato-Generalsekretär Mircea Geoană in Brüssel getroffen und dabei die Beflaggung am 4. April zugesagt.