Ich habe tatsächlich mit Roland Emmerich in seinem Poolhaus geplaudert. Ob ich diese Chance genutzt habe? Aus dem Leben einer Filmstudentin.

Bericht vom Hollywoodworkshop 2011 Teil I:

 

12a. ROLAND EMMERICHS VILLA      AUSSEN/ TAG

Ich stehe auf Roland Emmerichs Anwesen und blicke auf sein Poolhaus. Dort sitzt Roland Emmerich selbst in Shorts und T-Shirt mit seinen beiden Autoren und schreibt an einem Drehbuch. In L.A., in den Hollywood Hills, auf einem riesigen paradiesischen Anwesen, in einem Poolhaus. 

Wenn man das sieht, dann weiß man: der Mann hat es geschafft! Aus dem Schwabenländle direkt nach Hollywood. Ich bin neidisch.

Und dann sehe ich, dass meine Kommilitonen bestückt mit ihren DVDs sind, die sie ihm zustecken wollen.

Warum habe ich da nicht dran gedacht? 

Na ja, vielleicht ergibt sich ja ein spannendes Gespräch, dann behält er mich auch so im Kopf.

Ich gehe zu ihm. Emmerich verabschiedet sich gerade von seinen Autoren. Ich bin nervös.

                   ICH

        So schreibt ihr hier also eure Drehbücher!

                  ROLAND EMMERICH

        Ja. Super nicht wahr?

                  ICH

        Total! Ich studiere nämlich auch Drehbuch!

                 ROLAND EMMERICH

        Schön!

Er geht hinter die Bar und schenkt sich einen Weißwein ein.

                  ICH

        Oh, kann ich auch einen haben?

Er gibt mir ein Glas und geht weg.

Das hat ja super geklappt.

Aber der Wein ist gut.

12b. ROLAND EMMERICHS VILLA      AUSSEN/ NACHT

Mittlerweile hatte ich nicht nur ein Glas von diesem sehr guten Wein. Ein paar von meinen Kommilitonen sind in den Whirlpool gesprungen, Emmerichs junger Südamerikanischer Freund und dessen Entourage sind vorbei gekommen und Emmerich hat uns seine Lieblingspizza liefern lassen. 

Seine Haushälterin erklärt uns mit einem putzigen südamerikanischen Akzent, dass Roland sein Anwesen eigentlich kaum verlässt um seine Ruhe haben zu können. Das glaube ich sofort. Nicht mal hier hat er seine Ruhe. Ständig rennen Studenten zu ihm und stecken ihm DVDs zu.

Und auf einmal bin ich gar nicht mehr so neidisch.

Ich genieße stattdessen die Tatsache, dass ich in Roland Emmerichs Poolhaus sitze und ihm seinen Fünfzig Dollar Weißwein wegtrinke.

                 ROLAND EMMERICH

       Macht nichts. Ich hab genug da.

Behind the Scenes gibt es auch auf Facebook und Twitter.