Ist Ibuprofen gefährlich für Menschen mit Coronavirus? Die Weltgesundheitsorganisation hat jetzt klar Stellung bezogen zu der Frage, die seit Tagen durchs Netz geistert.

Genf - Die Weltgesundheitsorganisation WHO rät bei Verdacht auf eine Coronavirus-Infektion von der Einnahme von Ibuprofen ohne ärztlichen Rat ab. Die WHO-Experten prüften derzeit die Auswirkungen des entzündungshemmenden Medikaments, sagte WHO-Sprecher Christian Lindmeier am Dienstag vor Journalisten in Genf. „In der Zwischenzeit raten wir, eher Paracetamol als Ibuprofen zu nehmen.“ Dies gelte jedoch nur für die Einnahme ohne ärztlichen Rat, betonte er.

 

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Am Wochenende hatte der französische Gesundheitsminister Olivier Véran im Kurzbotschaftendienst Twitter gewarnt, entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen könnten die Symptome der Lungenkrankheit Covid-19 verschlimmern. Er riet stattdessen zur Einnahme von Paracetamol. Zuvor hatte die medizinische Fachzeitschrift „The Lancet“ einen Beitrag veröffentlicht, wonach Entzündungshemmer den Krankheitsverlauf von Covid-19 verschlimmern könnten.

Französische Behörden warnen bereits 2019 vor Ibuprofen

Mehr als 180.000 Menschen weltweit haben sich mit dem Coronavirus infiziert, rund 7000 starben an der Lungenkrankheit Covid-19, die durch das Virus verursacht wird. Bei den meisten Patienten ist der Krankheitsverlauf harmlos. Das Virus kann jedoch in einigen Fällen zu Lungenentzündungen bis hin zu multiplem Organversagen führen. 

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Die französischen Behörden hatten bereits im vergangenen Jahr und damit vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie vor schwerwiegenden „infektiösen Komplikationen“ im Zusammenhang mit Ibuprofen und anderen entzündungshemmenden Arzneimitteln gewarnt.