Anders als ursprünglich angenommen könnte ein Jungenstreich in der Kanalisation in Kirchheim-Ötlingen doch Schaden angerichtet haben. Dies soll durch eine Kamerabefahrung der betroffenen Kanalabschnitte ermittelt werden.

Es war ein Jungenstreich, der übel hätte enden können und möglicherweise entgegen erster Meldungen doch Schaden verursacht hat: Ein Knall aus der Kanalisation schreckte am Mittwochabend Anwohner in Kirchheim-Ötlingen auf. Zwei Jungen hatten offenbar die Explosion im Bodelshofer Weg verursacht, indem sie Benzin in den Kanal schütteten und danach anzündeten. Damit lösten sie einen Großeinsatz der Feuerwehr aus, die mit vier Fahrzeugen und 22 Feuerwehrleuten zum Brandort eilte. Ein Anwohner hatte zuvor die Polizei alarmiert – auch, weil Rauch aus mehreren Gullys aufstieg. Die Einsatzkräfte rückten daraufhin gegen 20.15 Uhr aus.

 

Ursprüngliche Einschätzung: kein Schaden

Den polizeilichen Angaben zufolge wurde bei dem Vorfall niemand verletzt. Die beiden Jungen wurden von den Beamten an ihre Eltern übergeben. Nach ursprünglicher Einschätzung der Einsatzkräfte hatten sie keinen Schaden angerichtet.

Mögliche Schäden werden durch Kamerabefahrung ermittelt

Dem widerspricht nun die Kirchheimer Stadtverwaltung doch. „Dass durch die Explosion im Kanal in Ötlingen Schäden entstanden sind, kann nicht ausgeschlossen werden“, sagt die Sachgebietsleiterin Tiefbau Bianka Wötzel. „Die Beurteilung, ob tatsächlich Schäden entstanden sind, kann erst nach einer erfolgten TV-Untersuchung, also Kamerabefahrung des Kanals, erfolgen.“ Diese war für Freitagnachmittag geplant. Die Auswertung, so Wötzel, werde aber noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Untersucht werde der öffentliche Bereich des Kanalsystems, also der Hauptkanal und die Anschlussleitungen bis zu den Grundstücksgrenzen. Für möglich hält Wötzel, dass auch in den Leitungen der Privatgrundstücke Schäden entstanden sind. Eine Befahrung dieser Leitungen zur Schadensaufnahme obliege aber den Eigentümern.