In Berlin flogen ein paar Steine, in Hamburg brannten Mülltonnen. Die Walpurgisnacht ist aber überwiegend ruhig geblieben.

Berlin/Hamburg - Die Walpurgisnacht ist in Berlin und Hamburg weitgehend friedlich verlaufen. In beiden Städten gab es am Montagabend weder ernsthafte Ausschreitungen zwischen Demonstranten und Polizei noch größere Sachbeschädigungen. Polizei und Politik hoffen nun, dass der 1. Mai ebenfalls relativ friedlich ablaufen wird. In Berlin und Hamburg gab es an diesem Tag in den vergangenen Jahren immer wieder Krawalle.

 

Bei der Antikapitalistischen Walpurgisnacht in Berlin, die erstmals im früheren Arbeiterbezirk Wedding stattfand, waren am Abend vereinzelt Flaschen, Steine und Böller auf Beamte und Polizeiautos geworfen worden. Eine Polizistin wurde durch einen Stein am Arm leicht verletzt. Auf mehreren Dächern entlang der Demoroute hatten Vermummte bengalische Feuer gezündet. Es gab mehrere Festnahmen. Laut Polizei kamen bis zu 3000 Teilnehmer.

Die amtierende Polizeipräsidentin Margarete Koppers bezeichnete den Einsatz der Beamten als sehr gelungen. „Das ist ein gutes Zeichen für den 1. Mai.“ Die Polizei habe sich nicht provozieren lassen. Rund 3200 Beamte waren im Einsatz.

Auch in anderen Städten keine größeren Ausschreitungen

Im Hamburger Schanzenviertel verlief die Walpurgisnacht bis zum frühen Dienstagmorgen nahezu ohne Zwischenfälle. Zwischenzeitlich wurden der Polizei zufolge lediglich einige Mülltonnen und Abfall in der Nähe des links-alternativen Kulturzentrums Rote Flora angezündet, aber schnell wieder gelöscht. Die Polizei hielt sich im Hintergrund. Wie viele Beamte im Einsatz waren, wollte der Sprecher der Polizei nicht sagen.

Auch in anderen deutschen Städten gab es laut Polizei und Feuerwehr keine größeren Ausschreitungen im Zusammenhang mit der Walpurgisnacht. Es seien viele feiernde Menschen unterwegs und deshalb auch viele Betrunkene, hieß es bundesweit aus mehreren Einsatzzentralen. „Der ganz normale Wahnsinn, aber nichts Großes“, kommentierte etwa ein Polizeisprecher in Regensburg.

In Berlin waren 2011 etwa 100 Polizisten verletzt worden

In Berlin gibt es nun Hoffnung für eine weitgehend friedliche „Revolutionäre 1. Mai-Demo“ mit bis zu 15 000 erwarteten Teilnehmern am Abend. Erstmals führt der Zug aus Kreuzberg heraus nach Mitte ins Regierungsviertel. Der Berliner Innensenator Frank Henkel (CDU) bekräftigte, die Polizei halte sich zurück, solange es friedlich zugehe. Bei Straftaten werde aber konsequent eingeschritten. Diese Doppelstrategie habe sich bewährt. Die Hauptstadt-Polizei wird von Bundespolizisten sowie Beamten aus mehreren Bundesländern unterstützt.

Im Vorjahr waren in Berlin rund um den 1. Mai rund 100 Polizisten verletzt worden. 161 Störer waren festgenommen worden - wesentlich weniger als in den Jahren zuvor.

In Hamburg rüsten sich die Beamten in diesem Jahr vor allem für mögliche Ausschreitungen nach der sogenannten revolutionären 1.-Mai-Demonstration am Dienstagabend. Rund 1000 Teilnehmer sind angemeldet. Anders als im vergangenen Jahr richtete die Polizei aber kein Gefahrengebiet rund um das Schanzenviertel ein. In einem solchen Gebiet können Beamte ohne konkreten Verdacht Passanten durchsuchen oder in Gewahrsam nehmen sowie Platzverweise erteilen.