Der Betreuungsverein Fish hat im Lohlenbachtal einen Garten mit Koppel eingerichtet.

Leonberg - So viele Menschen machen Nico nervös. Er tänzelt hin und her, versucht kurz auszubrechen. Doch beruhigende Worte von Lisa Keller und ein paar Möhrenstücke reichen aus, damit sich Nico wieder so lieb verhält, wie er auch aussieht. Der Vierjährige ist ein Alpaka und lebt seit kurzem mit den beiden Lama-Damen Luna und Prinzesschen im Lohlenbachtal. Und zwar in einem ganz besonderen Garten. Der Betreuungsverein Fish Leonberg ist dabei, hier eine grüne Oase für Demenzkranke einzurichten.

 

Bewegung verlangsamt die Demenz

Bewegung und frische Luft sind ein gutes Rezept, um das Immunsystem zu stärken. Sie sind aber auch unerlässlich, um das Fortschreiten einer Demenzerkrankung zu bremsen. „Doch die Betreuung von Demenzkranken findet in der Regel in geschlossenen Räumen statt“, sagt Robert Keller, der Geschäftsführer des Vereins Fish. Mit der Erkrankung haben die ehrenamtlichen Helfer des Vereins schon reichlich Erfahrung gemacht. In den vier Kliniken im Landkreis helfen rund 65 von ihnen älteren Patienten dabei, sich im Krankenhaus zurecht zu finden. Weitere 50 sind in der Nachbarschaftshilfe aktiv und begleiten Demenzkranke im Alltag und entlasten dabei deren Angehörige.

Bewegungsdrang stillen

Gerade in den frühen Stadien der Demenz hätten die Erkrankten oft einen großen Bewegungsdrang. Dem können sie im Lohlenbachtal nun nachgehen. Sie können gärtnern, ernten, Äpfel pflücken, die Tiere streicheln oder auch einfach nur herumlaufen. „Es gibt einige Sinnesgärten für Menschen mit Demenz. Aber ob das wirklich das ist, was die Zielgruppe will? Die Schwaben wollen doch schaffen im Garten“, sagt Keller. Daran ändere auch die Demenz nichts.