Rassismus als bildpolitisches Unrecht: Der Württembergische Kunstverein erschließt die empathische und geschichtsbewusste Fotokunst von Carrie Mae Weems.

Manche müssen draußen bleiben. Carrie Mae Weems zum Beispiel. Im bodenlangen schwarzen Kleid hat sie sich vor den Pariser Louvre, den Dresdner Zwinger oder das Guggenheim in Bilbao gestellt und fotografiert. Eine lebende Skulptur, die dem Betrachter den Rücken zudreht. Mit ihrer Werkserie „Museums“ erinnert die in Portland/USA geborene Künstlerin daran, wie unterrepräsentiert People of Colour im internationalen Ausstellungsbetrieb immer noch sind – allen Gleichheitsgesetzen zum Trotz. Als Weems dann doch 2014 vom New Yorker Guggenheim Museum mit einer Retrospektive gefeiert wurde, war sie die erste Afroamerikanerin überhaupt, der das traditionsreiche Haus eine solche Ehrung gewährt hat.