Woche für Woche kommen neue Bücher auf den Markt. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Neuerscheinungen vor. Heute: „Herkunft“ von Saša Stanišić.

Kultur: Stefan Kister (kir)

Stuttgart - Saša Stanišić hatte einen Sensationserfolg mit seinem Debütroman „Wie der Soldat das Grammofon repariert“ und errang mit seinem zweiten Roman „Vor dem Fest“ den Preis der Leipziger Buchmesse. Doch was taugt eigentlich sein neuestes Buch „Herkunft“, aktuell auf Platz 8 der „Spiegel“-Bestsellerliste?

 

Der Inhalt

„Herkunft“ erzählt die Geschichte der Vertreibung aus dem Paradies der Kindheit und der Wiedergeburt des jugoslawischen Vielvölkerstaats in einer Heidelberger Aral-Tankstelle.

Der Autor

Saša Stanišić wurde in Bosnien geboren, floh vor dem jugoslawischen Bürgerkrieg nach Heidelberg und zählt zu den lebendigsten Stimmen der deutschen Gegenwartsliteratur.

Der Spannungsfaktor

„Choose your own adventure“: Welchen Verlauf die Geschichte nimmt, entscheidet der Leser – im Buch und in der Wirklichkeit.

Der Gesprächsfaktor

In Zeiten nationalistischer Zündeleien zeigt Saša Stanišić, wie Herkunftsfolklore die schöne Idee eines Zusammenlebens in Vielfalt in die Luft gejagt hat.

Die Leseprobe

„Ich bin Jugo und habe in Deutschland trotzdem nie etwas geklaut, außer ein paar Bücher auf der Buchmesse.“

Das Niveau

Gegen den existenziellen Schwulst der Grundfragen des Woher und Wohin helfen nur die wunderbaren Finten der Sprache und ein Talisman.

Das passende Accessoire

Drache – siehe oben.

Das Buch ist genau das Richtige für

Bosnier, Italiener, Russlanddeutsche, Polendeutsche, Deutschlanddeutsche.