An Heiligabend allein? Wer das Fest gemeinsam statt einsam verbringen will, kann in Stuttgart andere Menschen treffen, denen es ebenso geht. OB Frank Nopper wird am Sonntag zwei dieser Feste besuchen – und noch mehr Termine absolvieren.

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Im Terminkalender eines Oberbürgermeisters herrscht selten gähnende Leere. Frank Nopper hat sich ganz bewusst dafür entschieden, auch an Heiligabend quer durch die Stadt zu fahren und Menschen zu treffen – solche, denen es nicht gut geht und solche, die an Weihnachten arbeiten müssen.

 

Uns gewährt Nopper Einblicke in seinen Arbeitsplan für den 24. Dezember: Am Vormittag hat er sich bei der Feuerwache 3 in Bad Cannstatt angekündigt. Dort will der OB den Einsatzkräften aus Feuerwehr und Rettungsdiensten für ihren Dienst an den Festtagen danken. Direkt im Anschluss besucht der Rathauschef die Vereinsgaststätte des TSV Weilimdorf. Hier will er an Menschen, die in Not geraten sind, ein kostenloses Essen, Getränke und Geschenke verteilen. Organisiert wird die Aktion von dem Wirt Dimitrios Evangelopoulos.

Danach wird der OB in Sillenbuch am Grab des früheren Oberbürgermeisters Manfred Rommel zum 95. Geburtstag einen Kranz niederlegen. Erwartet wird unter anderen dessen Tochter Catherine Rommel. Der Stuttgarter Ehrenbürger ist vor zehn Jahren gestorben.

Den Nachmittag und den Abend verbringt Frank Nopper in der Kelter Wangen bei dem Weihnachtsfest des Vereins Stille Not, den seine Frau Gudrun Nopper gegründet hat. Sie will „Bedürftigen in Stuttgart helfen, die im Stillen leiden und keine Lobby haben, die keine Stimme haben und sich oft für ihre Not schämen“. Erwartet werden etwa 80 Gäste (es gibt keine freien Plätze mehr). Von 16 bis 20 Uhr feiert die Stille Not die Stille Nacht mit einem festlichen Drei-Gänge-Menü von Jörg Mink, dem Chef des Restaurants im Schloss Solitude. Der OB wird mit weiteren ehrenamtlichen Helfern das Essen verteilen, darunter sind seine beiden Söhne, Vera Niefer, die Witwe des früheren Mercedes-Chefs und Schönheitschirurg Christian Fitz (sein Sohn tritt als Christkind auf).

Daheim gibt es Fleischküchle mit Kartoffelsalat

Eröffnet wird der Abend in der Kelter Wangen mit einer Rede von Eckart Schultz-Berg, dem evangelischen Dekan in Bad Cannstatt und Stadtkirchen-Pfarrer. Es gibt verschiedene musikalische Programmpunkte, unter anderem singen die Hymnus-Chorknaben sowie Madeleine Willers. Den späten Abend lässt der OB im Kreise der Familie zuhause ausklingen, er freut sich auf Fleischküchle mit schwäbischem Kartoffelsalat.