Der TSV Plattenhardt gewinnt das Filderstädter Bezirksliga-Derby gegen einen enttäuschend auftretenden Ortsnachbarn verdient mit 4:2. Für die Gäste wird es immer prekärer.

Plattenhardt - Quo vadis, TSV Bernhausen? Es ist eine Frage, die nach der gezeigten Leistung am Sonntag im Filderderby beim TSV Plattenhardt erlaubt sein muss. „Flasche leer“ – so hätte der Kulttrainer Giovanni Trapattoni den Auftritt der „Veilchen“ beim 2:4 auf dem Kunstrasenplatz im Weilerhau wohl zusammengefasst. Kein Nachsetzen bei Ballverlust, einfache Stoppfehler, keine Bewegung ohne Ball, viel zu langsames Nachrücken und eine Körperhaltung, die Bände sprach. Abstiegskampf muss anders aussehen – besonders jetzt, da die Mannschaft des Trainers Peter Weinmann auf den Relegationsplatz abgerutscht ist.

 

Dass der Plattenhardter Sieg absolut verdient war, darüber konnten auch die zwischenzeitlichen Anschlusstore der Gäste nicht hinwegtäuschen. Es waren zwei Treffer, die aus dem Nichts kamen, in Phasen, in denen die Heimelf kurz unaufmerksam war. „Das darf uns natürlich nicht passieren“, sagte der Plattenhardter Trainer Sascha Krammer, der ansonsten an der Leistung seines Teams nichts zu mäkeln hatte. Ernsthaft in Gefahr war dessen Erfolg zu fast keiner Zeit, womit die Weilerhau-Kicker gestärkt in das Nachholspiel am heutigen Dienstagabend an selber Stätte gegen den SV Vaihingen gehen.

Für die Gäste beginnt die Partie denkbar schlecht

Für die Bernhausener hat die aktuelle Begegnung dagegen bereits denkbar schlecht begonnen. Kaum hatte der Schiedsrichter angepfiffen, zappelte der Ball auch schon im Netz. Nach einer Hereingabe von Paulo Bayrak vollendete Kevin Rippler aus kurzer Distanz zur Plattenhardter Führung – das 1:0 in der ersten Minute. Dabei wäre es für den Keeper Tayfun Öczan ein Leichtes gewesen, sich die Kugel zu schnappen – wenn er denn nicht auf der Linie kleben geblieben wäre. Ein Fauxpas, der Özcan später auch beim dritten Gegentreffer unterlief, als Marcel Auch nach einer Ecke aus dem Stand einköpfte (53.) „In beiden Situationen ist er viel zu passiv“, sagte Weinmann mit Blick auf seinen Torhüter.

Passiv waren allerdings auch Öczans Vorderleute bei der Entstehung des 2:0 durch den stark aufspielenden Alperen Albayrak. Der umkurvte recht mühelos fünf Gegenspieler, ehe er den Ball über die Linie drosch (22.).

Die beiden Anschlusstreffer waren nicht mehr als Strohfeuer

Bei den beiden erwähnten Anschlusstreffern durch Alper Varay und Aristidis Perhanidis (45.+3/65.) keimte beim Bernhausener Anhang zwar jeweils kurz Hoffnung auf, mehr als ein Strohfeuer war es aber nicht. Der eingewechselte Antonino Rizzo stelle schließlich mit einem Abstaubertor zum 4:2 (70.) den alten Abstand wieder her. „Wir haben diesmal zur richtigen Zeit die Tore gemacht“, sagte Krammer, der zudem mit der Hereinnahme von Rizzo das richtige Händchen bewiesen hatte. Der Ex-Echterdinger brachte Ruhe ins Zentrum und sorgte für spielerische Sicherheit.

Aristidis Perhanidis war über seine Auswechslung nicht amüsiert

Überhaupt nicht amüsiert über seine Auswechslung war derweil Aristidis Perhanidis. Der Bernhausener Torschütze lief wutentbrannt in die Kabine. „Ich hatte mir mehr von ihm erwartet. Seine Eins-gegen-Eins-Aktionen haben nicht funktioniert, und Torabschlüsse hatte er bis auf den Treffer keine“, sagte Weinmann. „Ich musste reagieren.“ Freilich, hätte Dominik Lenhardt in der stärksten Phase der Gäste seine drei dicken Chancen genutzt (4./11./15), das Spiel hätte eine andere Wendung nehmen können. Doch nach dem 2:0 war die Flasche leer.

Durch die Niederlage ist der Druck auf den Vorjahresdritten im Abstiegskampf nun noch größer geworden. Wohin der Weg führt? Mit Leistungen wie an diesem Sonntag sicherlich zurück in die Kreisliga A.

TSV Plattenhardt:
Kapaun – Manafis, Doufas, Prvanov (83. Antonov), Salvioli (78. Spiridopoulos) – Albayrak, Stannull, Rippler (46. Rizzo), Muvunyi – Bayrak (87. Dambacher), Auch.

TSV Bernhausen:
Öczan – Lanitz (46. Kerker), Benjamin Samur, Pagano (46. Caruso), Celik – Varay, Aliu, Akcay, Perhanidis (67. Cosic) – Till (67. Fidan), Lenhardt.