Am 18. Spieltag der Bezirksliga stehen zwei Filder-Derbys auf dem Terminplan.

Filder - Fünf Filderteams sind in der Stuttgarter Fußball-Bezirksliga unterwegs, vier davon bleiben an diesem Sonntag in Derbys unter sich. Der TSV Plattenhardt trifft auf den SV Vaihingen – auf jenen Gegner, der ihm in der Hinrunde die bislang schwärzeste Stunde dieser Saison bereitet hat. Und die Spvgg Möhringen misst sich mit dem TSV Bernhausen, wobei beide Seiten ein spannendes Duell erwarten. Beginn aller Begegnungen ist um 15 Uhr.

 

TSV Plattenhardt – SV Vaihingen

Allzu viele positive Momente, an die es sich zu erinnern lohnt, hat es für die Kicker des SV Vaihingen in der ersten Saisonhälfte nicht gegeben. Eines der Glanzlichter waren aber mit Sicherheit die 45 ersten Spielminuten vom 2. September. Seinerzeit fegten die Kicker des Trainers Stephan Tregel wie ein Tornado über die zu diesem Zeitpunkt noch als heißer Meistertipp gehandelten Gäste aus Plattenhardt weg. 5:0 stand es zur Pause für die Heimelf, ehe der Filderstädter Kontrahent noch zweimal Ergebniskosmetik betreiben durfte. „Da haben wir ein richtig gutes Spiel gemacht. So einfach wird es kein zweites Mal, auch wenn ich doch etwas verwundert darüber bin, wie weit der TSV Plattenhardt mit seinem tollen Kader von der absoluten Spitze entfernt ist“, sagt Tregel vor dem Wiedersehen im Weilerhau.

Tregels eigene Mannschaft hat beim Ligaauftakt 2019 gegen die Spvgg Cannstatt zwar keine Punkte mitgenommen (2:3), aber doch wertvolle Erkenntnisse: „Wenn wir schnell nach vorne spielen und im eigenen Strafraum etwas konsequenter zu Werke gehen, dann sind wir auf einem guten Weg“, sagt Tregel. Fehlen werden ihm Yannik Breuninger (Gelb-Rot-Sperre) und Uros Milosevic (USA-Urlaub). Sollte der Stammkeeper Maximilian Ulmer (eingeklemmter Ischiasnerv) nicht rechtzeitig fit werden, gibt es zwei Alternativen. Zum einen erneut Gabriel Klaric aus der A-Jugend. Zum anderen in Niclas Ludy einen Neuzugang vom FC Dahn (A-Klasse Westpfalz). Letzteren hat es zum Studium nach Stuttgart verschlagen. Er könnte mit einem Zweitspielrecht erstmals für die Vaihinger auflaufen.

Für die Gastgeber aus Plattenhardt geht es derweil darum, an die Leistung vom vergangenen Wochenende anzuknüpfen, als bei Türkspor Stuttgart ein 3:2-Erfolg gelang. Parallel sind der noch amtierende Abteilungsleiter Christoph Dast und sein designierter Nachfolger Sascha Krammer intensiv mit den Planungen für die Zukunft beschäftigt – und liegen nach eigener Aussage auch bereits in den Endzügen bei der Verpflichtung eines neuen Trainers für die nächste Saison. Wie berichtet werden Krammer und sein Partner Paulo Bayrak diesen Posten im Sommer abgeben. „Wir haben einen Favoriten und können vielleicht schon nach dem Wochenende Vollzug vermelden“, sagt Dast.

Für das Spiel an diesem Sonntag sind bis auf den Stammkeeper Daniel Wagner (nach Leistenoperation) alle Mann an Bord. Krammers Vorgabe? „Wir haben alle noch das Hinspiel im Kopf. Da gibt es für uns einiges gut- und diesmal deutlich besser zu machen“, sagt der Coach.

Spvgg Möhringen – TSV Bernhausen

In einem sind sich die Trainer Karl-Heinz Fuhrmann und Peter Weinmann einig. Beide erwarten ein enges Bezirksliga-Derby. Die vergangenen Begegnungen der Spvgg Möhringen und des TSV Bernhausen deuten ebenfalls darauf hin: In der Statistik stehen zwei Unentschieden (2:2, 0:0) der vergangenen Saison sowie ein knapper 2:1-Sieg der Filderstädter in der Hinrunde des aktuellen Spieljahrs. Freilich, die tabellarische Ausgangslage ist recht gegensätzlich: Während Fuhrmanns Kicker als Vierter in den oberen Gefilden unterwegs sind, kämpfen Weinmanns „Veilchen“ weiter gegen den Abstieg. Das 0:0-Unentschieden zum Auftakt am vergangenen Wochenende gegen den Dritten Feuerbach war dabei ein erster Schritt. „Da hat uns allerdings noch etwas der Mut gefehlt. Jetzt müssen wir alles aus unseren Möglichkeiten herausholen und die Angst ablegen“, sagt Weinmann, der einen „kampfbetonten und sehr laufstarken Gegner“ erwartet. Umstellen muss er auf mindestens zwei Positionen. Benjamin Samur und Ardian Aliu haben sich in den Urlaub verabschiedet – in welchem zudem der Neuzugang Dominik Lenhardt weiter weilt.

Hingegen kann der Amtskollege Fuhrmann nahezu aus dem Vollen schöpfen. Nach dem 4:4 gegen den Tabellenvorletzten MTV Stuttgart müssen sich die Möhringer vor allem in der Defensive steigern. „Vier Tore sollten eigentlich zum Sieg reichen“, moniert Fuhrmann. „Insgesamt können wir auf der Leistung aber aufbauen.“ Im TSV Bernhausen sieht er „eine sehr disziplinierte Mannschaft“. Fuhrmanns Prognose: „Kleinigkeiten werden dieses Spiel entscheiden.“ Im Tor der Gastgeber dürfte erneut der aus der zweiten Mannschaft beförderte Youngster Angelos Vrakas stehen. Wie berichtet fällt die eigentliche Nummer eins Martin Brodbeck erneut langfristig aus. In der Vergangenheit hatten die Möhringer sich auf ihrer Problemposition auch schon mit den eigentlichen Feldspielern Matthias Rätzke und Christian Kuchar beholfen.

TSV Rohr – VfB Obertürkheim

Auch nach der 0:2-Niederlage beim Tabellenführer SC Stammheim und in Anbetracht eines weiter gewachsenen Abstands im Tabellenkeller bleibt die Devise beim TSV Rohr die gleiche: Aufgeben kommt nicht in Frage. „Wir stecken den Kopf nicht in den Sand“, sagt der Trainer Heinz Rebentisch vor dem Heimspiel gegen den VfB Obertürkheim, so aussichtslos die Situation auch erscheinen mag. Vom Vorletzten MTV Stuttgart, der nach jetzigem Stand in die Relegation gehen würde, trennen die Rohrer mittlerweile neun Zähler. „Wir wollen punkten und uns überall gut aus der Affäre ziehen“, sagt der Coach. Das Unmögliche möglich machen, so lautet das Credo.

Beginnen wollen die Kicker von der Dürrlewangstraße damit an diesem Wochenende. Der Gegner kämpft selbst noch um den Klassenverbleib. „Das ist eine stabile Mannschaft mit guten Spielern vor allem im Mittelfeld“, sagt Rebentisch, „chancenlos sind wir aber nicht.“ Verzichten muss er auf den gelb-rot-gesperrten Jean-Jacques Ebongue. Noch offen ist, ob Marc Scherle nach seinem Skiurlaub bereits wieder zur Verfügung steht. Der vormalige Leistungsträger ist ja in der Winterpause in den Kader zurückgekehrt und gilt als neuer Hoffnungsträger im Angriff. In den Testspielen der vergangenen Wochen hat Rebentisch ihn vom Innenverteidiger zum Stürmer umfunktioniert.