Bietigheim-Bissingen - Für die Stadt dürfte die Lösung verlockend sein: Mit der Einrichtung einer Mensa für die Hillerschule in der Villa Visconti könnte sie zum einen die Platzprobleme der Schule beheben und zum anderen den Leerstand der Gastronomieräume in der Villa beenden. Doch die Stadträte wollten dem Vorschlag am Dienstagabend nicht einfach so folgen: Die Mehrheit will zunächst wissen, was die Hausgemeinschaft der Villa Visconti zu den Plänen sagt – und Alternativen kennen.

 

Dabei hatte sich der Erste Bürgermeister Joachim Kölz in der Sitzung ordentlich ins Zeug gelegt, um den Räten die städtische Lösung schmackhaft zu machen. Für jedes noch so kleine Räumchen in dem Gebäude hatte er eine mögliche Nutzung angeführt, selbst Duschen für die Lehrer gebe es, schwärmte er. Doch die Räte blieben skeptisch. Ob denn wirklich alle Alternativen untersucht worden seien, wollte der CDU-Rat Jürgen Weller wissen. Schließlich habe man mit der Villa Visconti den Hillerplatz beleben und dessen Attraktivität steigern wollen. Er bezweifele, dass dieses mit einer Mensa gelinge. Allerdings haben laut Verwaltung bereits mehrere Gastronomen ihr Glück in der Villa versucht – vergeblich. „Wir wissen ja, dass man dort nicht genug erwirtschaften kann“, bemerkte der FDP-Rat Georg Mehrle.

Auch ein weiterer Punkt trieb die Räte um: Die Stadt hat bislang noch nicht das Gespräch mit der Hausgemeinschaft gesucht. Die Räte befürchten, dass den Bewohnern ein Mensabetrieb nicht gerade gelegen kommt. „Wir sollen jetzt einfach beschließen, und wenn die nicht wollen, dann müssen wir wieder von vorne anfangen?“, fragte Volker Müller gereizt. Um dies zu verhindern, stimmte die Mehrheit der Räte auf Antrag des CDU-Rats Wolfgang Pfeiffer für eine Vertagung des Votums.