Dank der guten Konjuktur gönnen sich viele Leute mehr Urlaub. Diese Reiselust freut die Manager des Flughafens, weil Erholungssuchende zwei Drittel der Fluggäste ausmachen. Diese hohe Abhängigkeit könnte bei einer konjunkturellen Abkühlung rasch wieder zu rückläufigen Passagierzahlen führen, findet StZ-Redakteur Wolfgang Schulz-Braunschmidt.
Stuttgart - Mit mehr als 124 000 Flugbewegungen und 9,7 Millionen Fluggästen war die Start-und-Lande-Bahn des Stuttgarter Flughafens schon im vergangenen Jahr gut ausgelastet. Und in diesem Jahr dürfte der Airport dank mehr als zehn Millionen Passagieren noch wirtschaftlicher werden.
Verwunderlich ist dieser Höhenflug nicht. Dank der guten Konjunktur mit ansehnlichen Lohnzuwächsen gönnen sich mehr Bürger auch mehr Urlaub. Viele reisen nicht nur im Sommer mit dem Flieger gen Süden, sondern leisten sich auch noch eine Städte- oder Kulturreise. Das Passagier-Plus von mehr als acht Prozent im ersten Quartal lässt zudem vermuten, dass viele in den grauen Wintermonaten „in die Sonne“ geflogen sind.
Diese Reiselust freut die Manager des Flughafens, weil Erholungssuchende zwei Drittel der Fluggäste ausmachen. Diese hohe Abhängigkeit kann aber bei einer konjunkturellen Abkühlung rasch wieder zu rückläufigen Passagierzahlen führen. Um die Verhältnisse zu stabilisieren, wollen die Verantwortlichen den Airport „zur größten Verkehrsdrehscheibe des Landes“ machen. Ob das mit dem Schienenprojekt Stuttgart 21 samt Filderbahnhof, Neubaustrecke nach Ulm und Fernbusbahnhof gelingt, wird sich erst in Zukunft zeigen. Der Wunsch von Fernbusfirmen nach einem zusätzlichen Halt im Stuttgarter Norden zeigt jedenfalls, dass der Flughafen offenbar nicht alle Bedürfnisse erfüllen kann.