„Spuren lesen auf der Schwäbischen Alb“ – so heißt der Bildband des Naturfotografen Günther Bayerl. Seine Bilder zeigen nicht nur eine Kulturlandschaft, sondern auch Demut vor der Natur und den Menschen, die sie dazu gemacht haben.

Soll man diesem Buch Erfolg wünschen? Auf die Gefahr hin, dass noch mehr Menschen in Natura erfahren wollen, was die Texter und – vor allem – der Fotograf an Eindrücken liefern; den Eingeborenen also „ihre Alb“ streitig machen. Verdient wär’s. Nicht nur, weil der Naturfotograf Günther Bayerl eine Erkenntnis gewonnen hat: Als jungen Menschen ziehe es ihn ja eigentlich in die Ferne, schreibt er. Zum Studium nach Tasmanien, zum Fotografieren nach Bolivien, Privat nach Jordanien oder in die Südsee.

 

„Das eigene Land ,spart’ man sich für das Alter auf. Ein Fehler, wie ich finde.“ Das habe er bei der Arbeit für das Buch begriffen. Man kann das nachvollziehen, denn Bayerls Bilder zeigen nicht nur eine Kulturlandschaft (hier das Donautal), sondern auch Demut vor der Natur und den Menschen, die sie dazu gemacht haben, ob das vor 50 000 Jahren war, vor 500 oder vor 50.

Es will nicht die gängigen Klischees wiederkäuen

Auf die Idee für das Buch ist Raimund Haser gekommen, ein Allgäuer und Journalist, der auch schon für die Stuttgarter Zeitung geschrieben hat. Haser ist der Herausgeber, und er konzentriert sich beim Vertrieb auf den klassischen Buchhandel. „Buchhändler lieben Bücher. Und für solche Menschen haben wir das Buch gemacht“, sagt er. „Spuren lesen auf der Schwäbischen Alb“ heißt es.

Es will gerade nicht die gängigen Klischees wiederkäuen. Vielmehr soll die Besiedlungsgeschichte verschiedener Kulturen aufgezeigt werden, die die Alb geprägt haben. Bedeutende Bauwerke müssen sich deshalb ins Landschaftsbild einfügen. Innenaufnahmen gibt es überhaupt nicht, aber Aufnahmen in einer Bildsprache, die nun wirklich Lust macht, diese Landschaft auf sich wirken zu lassen.