Unterstützt wird der junge Stuttgarter vom BC und seinem Vater Davut Dikme, der gleichzeitig Teammanager des Bundesligisten ist. Snooker setzt neben der Beherrschung unterschiedlicher Stoßarten und einem hochentwickelten Gefühl fürs Tempo vor allem eine sichere Queueführung voraus. „Ich weiß, dass ich manchmal noch etwas zu aggressiv an den Tisch gehe“, erzählt Umut. Wenn man aber den Spielball an einer ganz bestimmten Stelle zur Ruhe kommen lassen möchte, muss man in sich selber ruhen. Und man braucht Geduld, wenn der Gegner am Zug ist und Kugel um Kugel einlocht, ohne dass man selbst eingreifen kann. „Und in dieser Phase muss man auch die eigene Konzentration hochhalten“, sagt Umut Dikme.

 

Die Hoffnung auf den Sprung zu den Profis

Ein Spieler darf sich bei diesem Sport nie zu sicher fühlen. Sonst droht der Leichtsinn und es wird buchstäblich nichts draus – mit dem Reinen-Tisch-Machen. Auch Dikme träumt von einem Maximum Break, der maximalen Punktzahl von 147, die mit der roten und schwarzen Kugel abwechselnd erreicht werden kann. Im Training ist das schon gelungen, in Turnieren liegt seine Bestmarke bei 127.

Reinhard Reese, Vizepräsident Leistungssport beim Billard-Verband Baden-Württemberg möchte, dass weitere Jugendliche Umuts Beispiel folgen und hat vor drei Monaten einen D-Kader für den Nachwuchs ins Leben gerufen, der acht Spieler umfasst. „Wir sind erst am Anfang, aber sollte Umut der Sprung zu den Profis gelingen, dann würde das auch andere Jugendliche beflügeln“, sagt Reese. Das richtige Atmen und ein flexibler Einsatz des Zwerchfells sind schon die halbe Miete. Und lächeln sollte man am besten auch.