Mit nachhaltiger Bioökonomie soll die Region fit für die Zukunft gemacht werden. Der Wirtschaftsförderer Walter Rogg sieht rund um Stuttgart erhebliche Potenziale.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Das Ziel ist, die Biologie als Inspiration für industrielle und wirtschaftliche Innovationen zu nutzen. Unter dem Begriff nachhaltige Bioökonomie sind in den vergangenen Jahren viele unterschiedliche Produkte und Verfahren auf den Markt gekommen, oder sie befinden sich zumindest in der Entwicklungsphase. Gerade für die Region Stuttgart birgt die ökologische Modernisierung der Wirtschaft ein enormes Potenzial. Davon zumindest ist Walter Rogg, der Chef der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart (WRS), fest überzeugt. Deshalb hat die WRS die Initiative Nachhaltigkeit ins Leben gerufen. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit im kommenden Jahr wird dabei auf der Bioökonomik liegen.

 

Bei der Biointelligenz ist die Region spitze

Die WRS nennt zahlreiche Aktivitäten aus diesem Bereich, von denen viele bereits jetzt in der Region Stuttgart verfolgt würden. Das Spektrum reicht von der Erzeugung erneuerbarer Energie und Kraftstoffe und der Schaffung von Chemikalien durch Mikroorganismen in Biogasanlagen und Bioraffinerien über die Erzeugung von Farbpigmenten, Fettsäuren und Grundstoffen für Medikamente mithilfe von Algen in Bioreaktoren bis zur industriellen Nutzung synthetischer oder natürlich vorkommender Enzyme. Entwickelt werden etwa Bakterien, die Plastik verdauen können, oder resistentere und produktivere Nutzpflanzen.

Die Chancen, die sich daraus für die Region Stuttgart ergeben, sind immens. So steht es zumindest im „Clusterreport Bioökonomie in der Region Stuttgart“, der in diesen Tagen veröffentlicht wird. Die regionale Forschungslandschaft gehöre auf diesem Bereich ebenso wie bei der Biointelligenz – darunter verstehen die Fachleute die Zusammenführung von Soft- und Hardware und der Biotechnologie – international zur Spitzenklasse.

Regionale Strategie „Nachhaltige Bioökonomie“

Ziel der WRS ist es, die Bioökonomie in der Region Stuttgart in den Bereichen Forschung, Innovation, Kommerzialisierung und Skalierung zu fördern. Nun hat der Wirtschaftsausschuss der Regionalversammlung der WRS 120 000 Euro für dieses Projekt bewilligt. Geplant sind unter anderem eine Veranstaltungsreihe. Auch soll eine regionale Strategie „Nachhaltige Bioökonomie“ erarbeitet werden. Die WRS will zudem Gründungsaktivitäten unterstützen und die Akteure bei der Suche nach Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten unterstützen. Geplant ist auch ein Innovationswettbewerb.

Ziel ist es, die Akteure auf diesem Gebiet viel enger als bisher miteinander zu vernetzen und auch Kontakte in andere Regionen, in denen Bioökonomie eine wichtige Rolle spielt, herzustellen. Damit all das gelingt, hofft Walter Rogg, dass die WRS auch an Fördertöpfe des Bundeswirtschaftsministeriums kommt.