Ein Spielplatz und eine schmucke Parkanlage verbinden jetzt in Birenbach den Marktplatz mit der Wallfahrtskirche. Die Einweihung der Grünen Mitte bildete zugleich auch den Abschluss der Ortskernsanierung.

Region: Andreas Pflüger (eas)

Birenbach - Melanie, die gerade eben noch mit den Flötenzwergen die Einweihung der Grünen Mitte in Birenbach musikalisch umrahmt hat, findet, „dass man mit dem neuen Spielplatz echt was anfangen kann“. Und der kleine Eric vom Kindergarten Rappelkiste, der beim Eröffnungslied kräftig mitgesungen hat, will jetzt „erst mal was trinken und dann schnell auf die Schaukel“. Das wollen viele Kinder, und so sind die Wippe und das Klettergerüst, die Röhrenrutschbahn und das Trampolin – der samstäglichen Bullenhitze zum Trotz – rasch in Beschlag genommen. Dass der Wasserspielbereich ungeschickterweise trocken gefallen ist, scheint indes niemand wirklich zu stören

 

Bei Höchsttemperaturen hat die von der Markungsfläche her kleinste Gemeinde im Landkreis Göppingen am vergangenen Samstag den krönenden Abschluss ihrer Ortskernsanierung gefeiert. Mittendrin im Flecken, zwischen dem Marktplatz und der Wallfahrtskirche, ist eine schmucke Parkanlage entstanden, für Jung und Alt gleichermaßen geeignet, barrierefrei zugänglich, mit vielen netten Flecken und gemütlichen Sitzgelegenheiten, die zum Verweilen einladen. 370 000 Euro wurden für die Umgestaltung des Areals, das lange Zeit ein Schattendasein geführt hat, aufgebracht.

Ohne Zuschuss vom Land wäre nichts gegangen

„Wir haben finanziell fast eine Punktlandung hinbekommen, obwohl wir, nicht zuletzt auf Wunsch der Kinder, das eine oder andere Spielgerät zusätzlich angeschafft haben und auch sonst einige Anpassungen vornehmen mussten“, sagt der Bürgermeister Frank Ansorge. Zugleich räumt der Schultes ein, dass eine Realisierung des Vorhabens ohne die Zuschüsse aus dem Landessanierungsprogramm (LSP) nicht zu stemmen gewesen wäre.

Schon so hatte die Kommune reichlich Mühe, das Geld aufzubringen, um neben der Sanierung der Hauptstraße auch die Ortsmitte herauszuputzen, ja, wenn man so will, überhaupt erst herzustellen. Eigentlich hätte es mit dem LSP bereits 2004 losgehen sollen, doch die Finanz- und Wirtschaftskrise ließ in Birenbach bis 2009 keine größeren Investitionen zu. Der Schultes bedankte sich deshalb auch ausdrücklich beim Stuttgarter Regierungspräsidenten Johannes Schmalzl, „dass wir den Förderzeitraum mehrfach verlängert bekommen haben.“ Da viele private Häuslesbesitzer das Programm ebenfalls genutzt hätten, sei ein wunderschönes Gemeinschaftswerk entstanden, für das sich der Aufwand gelohnt habe, ergänzt Ansorge.

Kirche, Kreissparkasse und Bürger ziehen mit

Mit ins Boot geklettert sind zudem die katholische Kirchengemeinde und die Diözese, die ihren Teil zum Gelingen beigetragen haben, sowie die Kreissparkasse, die sich an der Umgestaltung des kleinen Festplatzes finanziell beteiligt hat. Dass der Prozess zunächst eher zögerlich vorangekommen ist, nimmt der Bürgermeister auf seine Kappe: „Ich wollte nach meinem Amtsantritt wohl zu schnell zu viel“, betont Ansorge. Als das Konzept dann aber unter Beteiligung des Gemeinderats und der Bürger weiter ausgearbeitet worden sei, habe sich alles gut entwickelt, fügt er hinzu.

Das sieht im Übrigen auch der Regierungspräsident so: „Ich möchte den Birenbacherinnen und Birenbachern im Namen des Landes Respekt und Anerkennung für diese Leistung aussprechen,“ erklärt Schmalzl, nachdem er kurz zuvor die „heiße“ Röhre standesgemäß eingerutscht hat. Mehr als lobende Worten zählt jedoch das Votum der Bürger, die „ihre“ Grüne Mitte, zumindest am Tag der Eröffnung, mehr als erfreut angenommen haben.