Annette Kurschus verzichtet auf ihre kirchlichen Ämter. Zu schwer sind die Vorwürfe gegen die EKD-Ratsvorsitzende im Kontext einer Missbrauchsaffäre.

Familie/Bildung/Soziales: Michael Trauthig (rau)

Auch bei ihrem Abschied ist Annette Kurschus so, wie sie Weggefährten beschreiben: aufrecht, authentisch und geradlinig. Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) macht am Montag kein Hehl daraus, wie schwer ihr der Rücktritt fällt, wie sehr die Vorwürfe der vergangenen Tage an ihr nagen und wie ausweglos die Situation für sie persönlich mittlerweile geworden ist. Die Theologin legt mit sofortiger Wirkungen ihre Ämter an der Spitze der EKD und der westfälischen Kirche nieder. Was sie dabei erklärt, klingt ein wenig als stürze sie ins Bodenlose: Seit Jahren, so betont die 60-Jährige, sei die Kirche „der Mittelpunkt meines Lebens. Nicht nur meine Tage, auch mein ganzes Denken und Handeln sind davon bestimmt.“ Doch wie sehen ihre Tage nun künftig aus?