Im Bissinger Gemeinderat ist die Idee aufgekommen, gegen uneinsichtige Hundebesitzer einen Feldschützen einzusetzen. Der Bürgermeister Marcel Musolf signalisierte, er wäre „sofort dabei“.

Bissingen - Den Verantwortlichen im Bissinger Rathaus stinkt das Thema gründlich. Im wahrsten Sinne des Wortes. Denn es geht um Hundekot, der – abgesondert an Orten, wo er nicht hingehört – großen Ärger verursacht. Etwa bei den Landwirten, deren Felder und im schlimmsten Fall die Verdauungstrakte ihrer Kühe mit den üblen Hinterlassenschaften verunreinigt werden. Auch am Wegesrand vor sich hin dampfende Haufen müssen nicht selten mühselig aus den Profilsohlen von Kinderschuhen gekratzt werden – leidgeplagte Eltern wissen, wovon hier die Rede ist. Deshalb denkt man in der Gemeinde am Albtrauf darüber nach, wie man des Problems Herr werden könnte.

 

Eigentlich müssen die Hundehalter Kot beseitigen

Das leidige Thema ist in der jüngsten Bissinger Gemeinderatssitzung auf die Tagesordnung gekommen. „Neufassung der Polizeilichen Umweltschutzverordnung“ hieß der eigentlich unspektakuläre Punkt. In dem Papier geht es unter dem Paragraf 11 um „Verunreinigung durch Hunde“ und darum, dass ein Hundehalter dafür zu sorgen hat, „dass der Hund seine Notdurft nicht auf Gehwegen, in Grün- und Erholungsanlagen oder in fremden Vorgärten verrichtet“. Lässt der seine Kötel dennoch dort fallen, ist der Zweibeiner am anderen Ende der Leine in jedem Fall verpflichtet, den Haufen zu beseitigen.

Freilich nützt eine Verordnung nur dann, wenn ihre Einhaltung auch durchgesetzt wird. Aus den Reihen der Gemeinderäte wurde an den Bürgermeister Marcel Musolf die Idee herangetragen, dafür einen Feldschütz einzusetzen. Ja, der gute alte Feldschütz, dessen ureigenste Aufgabe es war, in Wald und auf Wiesen darüber zu wachen, dass sich dreiste Langfinger nicht über das Obst und Gemüse anderer Leute hermachen. Doch inzwischen wacht er darüber, dass Autofahrer nicht auf verbotenen Wegen rollen oder Zerstörungswütige Flurschäden anrichteten.

Beschlossen ist noch nichts

Warum sollte ein solcher Wachmann nicht das ordnungsgemäße Verhalten von Hund und Halter kontrollieren, kam das Ansinnen aus dem Bissinger Gemeinderat. Eine Idee, an der offenbar auch der Bürgermeister Gefallen findet. Marcel Musolf ist jedenfalls „sofort dabei“, wenn ihm die Lokalpolitiker grünes Licht für die Schaffung einer Feldschützenstelle gäben.

Doch beschlossen ist noch lange nichts. Denn in erster Linie gehört es zum Aufgabenspektrum des städtischen Vollzugsdienstes aus der Nachbarstadt Weilheim, die Einhaltung der Polizeilichen Umweltschutzverordnung zu überwachen. Erst wenn sich herausstellen sollte, dass die Bediensteten diese Aufgabe nicht bewältigen können, kommt wieder der gute alte Feldschütz ins Gespräch.