Ein mumifizierter menschlicher Zeh, den eine Bar in Kanada in einem Cocktail serviert, ist gestohlen und wenige Tage später zurückgegeben worden. Was wollte der Dieb bloß mit dem Zeh?

Dawson City - Sie finden den Wurm im Tequila eklig? Dann haben Sie offenbar noch nie etwas vom „Sourtoe-Cocktail“ gehört. Wenn man im Downtown Hotel in kanadischen Dawson City diese hauseigene Spezialität bestellt, bekommt man einen Schluck Whisky mit einem menschlichen Zeh serviert. Seit Jahrzehnten serviert das Hotel den Ekeldrink bereits, als eine Art Mutprobe. Die Regel: „Du kannst ihn schnell trinken, du kannst ihn langsam trinken, aber deine Lippen müssen den Zeh berühren.“ Der erste Zeh stammt angeblich von einem Goldgräber aus den Zwanzigerjahren. Der Mann soll sich seinen abgefrorenen Zeh selbst abgehackt und dann in Alkohol eingelegt haben. Vor 40 Jahren soll ein ehemaliger Barkeeper den konservierten Zeh dann in einem Einmachglas gefunden haben. Eine durchzechte Nacht später war der „Sourtoe-Cocktail“ geboren.

 

Der Zeh ist nicht der erste, der verschwunden ist

Kürzlich ist nun der Zeh gestohlen worden und die Aufregung im Downtown Hotel war groß. Gespendet wurde der Zeh von einem Mann, dem er aus gesundheitlichen Gründen amputiert werden musste. Sechs Monate wurde das Körperteil in Salz eingelegt, bevor es kürzlich den ersten Gästen kredenzt wurde. „Das war ein wirklich guter Zeh“, wurde die Hotelmanagerin Geri Coulbourne bei CBC Kanada zitiert. Der Zeh ist nicht der erste, der verschwunden ist. Mindestens acht sind dem Hotel schon abhandengekommen. Einige wurden gestohlen, andere wurden angeblich verschluckt.

Der Dieb hat sich entschuldigt

Nun ist der jüngste aber wieder aufgetaucht, der Dieb hat den Zeh zurück gegeben. Der „Zehenraub“ sei aufgeklärt, teilte die Polizei im nordwestlichen kanadischen Territorium Yukon mit. Ein Mann habe zugegeben, den Zeh aus der Bar mitgenommen zu haben. Er habe sich entschuldigt und das mumifizierte Körperteil per Post zurückgeschickt. Der Fall sei damit abgeschlossen, teilte die Polizei mit, der Dieb müsse keine Strafe befürchten.