Ein Feuer in einem Umspannwerk hat am Mittwoch die Stadt Nürtingen zwei Stunden lang lahmgelegt. In der Klinik und in den Geschäften lief der Betrieb trotzdem weiter.

Zwei Stunden lang hat ein Stromausfall die Stadt Nürtingen und das Neuffener Tal am Mittwoch lahmgelegt. Nach Angaben des Polizeipräsidiums Reutlingen war ein Schmorbrand im Umspannwerk in der Eichendorffstraße gegen 15 Uhr die Ursache. Um 17 Uhr waren weite Teile des Stadtgebiets versorgt. „Nach zwei Stunden war der Strom wieder da, aber unser Team war bis 22 Uhr damit beschäftigt, die Stromversorgung sicherzustellen“, sagt Hans Sigl, der Prokurist der Stadtwerke Nürtingen.

 

Die Leitwarte um den Abteilungsleiter Waldemar Siegel hätten „einen richtig guten Job gemacht“. Wer gestern von kurz nach 15 Uhr bis gegen 17 Uhr in der Stadt mit 40 000 Einwohnern unterwegs war, stand an vielen Stellen im Stau, weil Ampelanlagen ausgefallen waren.

„Polizisten mussten an einigen Stellen den Verkehr regeln“, sagt ein Polizeisprecher. Tankstellen blieben dunkel, da ging an den Zapfsäulen nichts mehr. Auch der Mobilfunk fiel aus oder war beeinträchtigt. Im Mai 2017 hatte es bereits einen Blackout in Nürtingen gegeben.

Mit der Taschenlampe im Buchladen

Auch die Geschäfte in der Stadt waren betroffen. „Unser Buchladen blieb offen, aber die Kundschaft konnte nur noch bar bezahlen“, sagt Andreas Neubürger, der bei der Buchhandlung Zimmermann arbeitet. Mit Leuchtstäben und Taschenlampen habe man die Kunden zu den Regalen gebracht. Das hat aus der Sicht des Buchhändlers geklappt. Die elektronische Bestellung lief aber erst am Donnerstag wieder.

Für die Klinik auf dem Säer hatte der Stromausfall erhebliche Konsequenzen. Der Betrieb war laut Max Pradler, dem Sprecher der Medius Kliniken des Landkreises Esslingen, während des Stromausfalls deutlich eingeschränkt und wurde auf das „Notfallprogramm“ zurückgefahren. „Das bedeutet, dass alle laufenden Operationen zeitnah beendet und keine weiteren OPs begonnen wurden, bis gewährleistet war, dass wieder alles reibungslos funktioniert.“ Ebenso fanden während der Zeit weder Sprechstunden noch Diagnostik statt. Dennoch lief der Betrieb weiter, denn die Sicherungssysteme haben funktioniert. „Die Notstromaggregate sind nach der Routine des Notfallprogramms direkt angesprungen“, sagt Pradler. Für sensiblere Bereiche, wie etwa Beatmungsgeräte oder lebenserhaltende Systeme, gebe es über Batteriebetrieb sogar eine weitere zusätzliche Absicherung zur Überbrückung.